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Hogan will GAP „angemessen finanziert“ sehen

Die europäischen Landwirtschafts- und Genossenschaftsverbände, COPA und COGECA, begrüßen die jüngste Aussage von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, wonach die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) angemessen finanziert werden müsse und eine Vereinfachung der Politik von grundlegender Bedeutung sei. Hogan hatte Ende vergangener Woche in Brüssel erklärt, er wolle „den Landwirten die richtigen Instrumente an die Hand geben, damit sie die Agrarmärkte verantwortungsvoll und mit einem adäquaten Haushalt verwalten können“. Der Kommissar betonte die wichtige Rolle der Landwirte als „Hüter der Landschaft“, die ihnen niemand abnehmen könne.

Hogan unterstützte auch viele der jüngsten Statements von COPA und COGECA zur künftigen GAP und betonte, dass angesichts zunehmend volatiler Märkte mehr Gewicht auf Maßnahmen gelegt werden müsse, mit denen Landwirte besseres Risikomanagement betreiben und Futures-Märkte entwickeln können. Der Kommissar stimmte der Aussage von COPA und COGECA zu, wonach der Generationswechsel ein weiterer wichtiger Aspekt ist, um frischen Wind in den Sektor zu bringen. Der Einstieg in die landwirtschaftliche Tätigkeit müsse mit gezielteren Maßnahmen erleichtert werden, um Junglandwirte bei der Niederlassung zu unterstützen.

COPA-Präsident Martin Merrild betonte, dass keine Reform der GAP, sondern lediglich Änderungen an jenen Stellen notwendig seien, wo die Dinge nicht reibungslos funktionierten, insbesondere im Bereich der Vereinfachung. „Wir müssen die aktuelle Struktur der GAP mit ihren zwei Säulen wahren, da sich diese bei der Erreichung jener Zielsetzung bewährt hat und auch den Verbrauchern gesunde, nahrhafte, hochqualitative Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen erbringt.“ Wir brauchen eine Agrarpolitik, die Landwirte in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ökologischen, sozialen sowie wirtschaftlichen Nachhaltigkeit unterstützt. Eine GAP, die ihre Einkommen stabilisiert und ihnen die Gelegenheit bietet, in neue, modernere Technologien zu investieren“, so Merrild.

„Ein zentraler Aspekt für uns ist die Vereinfachung der aktuellen Politik. Wir haben die Greening-Anforderungen im Rahmen der GAP mitgetragen und versucht, sie in die Praxis umzusetzen, aber ihre enorme Komplexität und die damit einhergehende Bürokratie sind ein zentrales Problem. Die künftige GAP muss eine gemeinsame, vereinfachte und weniger bürokratische Politik erbringen, die den Herausforderungen des Agrarsektors besser entspricht. Direktzahlungen, für die strenge Umweltauflagen einzuhalten sind, bieten den Landwirten angesichts der Marktvolatilität auch ein gewisses Maß an Stabilität und Sicherheit. Deswegen müssen sie erhalten bleiben“, unterstrich der Präsident.

Unterstützt wurden seine Aussagen von COGECA-Präsident Thomas Magnusson, der seinerseits hervorhob, wie wichtig eine weitere Förderung der Entwicklung von Genossenschaften sei, „da diese den Landwirten dabei helfen, ihre Kräfte zu bündeln und ihre Erzeugnisse zu vermarkten“. Magnusson betonte, dass die GAP auf einer soliden finanziellen Grundlage stehen müsse und dass weiterhin neue Marktchancen für den Absatz der europäischen Qualitätserzeugnisse gefunden werden müssten. Exportkredite könnten an dieser Stelle nützlich sein, um den Betrieben bessere Bedingungen für ihre Präsenz auf den internationalen Märkten zu bieten.