Foto: Hagelversicherung

Hagelversicherung: Unterstützer für eine nachhaltige, umweltgerechte Wirtschaft

Der Klimawandel ist das Symptom einer nicht nachhaltigen Gesellschaft und ihrer Wirtschaft. Hagelversicherung-Vorstandsvorsitzender Dr. Kurt Weinberger appellierte eindringlich an die Verantwortung aller, mit einem neuen Wirtschaftsdenken gegen die Klima- und Bodenkrise aktiv zu werden. Allianz Vorstand Dr. Günther Thallinger führte aus, welche Schritte die Allianz Gruppe unternimmt, um selbst gesetzte Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Es war der 12. Dezember 2015, als sich 197 Staaten auf der UNO-Klimakonferenz in Paris auf ein gemeinsames Ziel einigten: die Erderwärmung deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen – durch die Reduktion von CO₂-Emissionen, verursacht durch fossile Energie. Heute, ein Jahrzehnt später, liegt der CO₂-Gehalt der Atmosphäre auf einem historischen Höchststand von 425 ppm.

„Handeln wir jetzt nicht, droht laut Wissenschaft ein Temperaturanstieg von bis zu vier Grad in den nächsten 100 Jahren – mit dramatischen Folgen wie dem Abschmelzen der Polkappen, zunehmenden Extremwetterereignissen, der Zerstörung von Ernten und klimabedingten Fluchtbewegungen nach Europa“, warnte Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, in seiner Eröffnungsrede im Rahmen des 15. Nachhaltigkeitsfrühstücks an die rund 130 geladenen Meinungsbildner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und Politik.

Doch es gibt Hoffnung. Lichtblick Nr. 1: Die EU hat mit dem Green Deal einen neuen Wirtschaftskurs eingeschlagen. Nachhaltigkeit wird zur Triebfeder wirtschaftlicher Entwicklung, Kapitalströme werden von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern umgelenkt. Lichtblick Nr. 2: Es gibt Unternehmen, die Verantwortung übernehmen – ein Beispiel ist die Allianz Gruppe mit dem Vorstandsmitglied Dr. Günther Thallinger. Der Top-Manager legte in seiner Keynote zum Thema „Nachhaltige, wettbewerbsfähige Wirtschaft: eine Rolle für Versicherer“ dar, wie die Allianz an der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele arbeitet.

Investieren in die Zukunft – Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft ist nicht nur eine Frage der Nachhaltigkeit, sondern eine finanzielle und operative Notwendigkeit, um eine Zukunft zu vermeiden, in der Klimaschocks unsere Fähigkeit zur Erholung übersteigen und Regierungen, Unternehmen und Haushalte überfordern,“ betonte Thallinger, der bei der Allianz in München die Anlage von rund 750 Milliarden Euro von Versichertengeldern verantwortet. Versicherungen und Finanzmärkte seien nicht nur Risikoträger, sondern wirksame Unterstützer für die Transformation der Wirtschaft.

Die Allianz verfolgt Netto-Null Ziele bis 2050 mit konkreten Zwischenzielen bis 2030 in der Anlage ihrer Versichertenportfolien, in der Schaden- und Unfallversicherung und im eigenen Geschäftsbetrieb. Zu den Kernpunkten gehören:

  1. Die Reduzierung der Emissionsintensität um 45 % in mehreren Sparten des Unternehmensversicherungsgeschäfts der Allianz (ausgehend von einem Basisjahr 2022). Der Fokus liegt zunächst auf emissionsintensive Unternehmen, die bereits über ihre Treibhausgasemissionen berichten.
  2. Für das Kfz-Versicherungsportfolio für Privatkunden plant die Allianz in neun europäischen Schlüsselmärkten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Spanien) eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen um 30 % bis 2030 an. Das Basisjahr für diese Dekarbonisierungsziele ist 2022.
  3. Die Allianz will für das Portfolio der Eigenanlagen (Unternehmensportfolio) die Intensität der absoluten Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 halbieren, wobei der Schwerpunkt auf der aktiven Förderung von Emissionsreduktionen in den Sektoren Öl und Gas, Versorgungsunternehmen und Stahl liegt. Für börsennotierte und nicht börsennotierte Unternehmensbeteiligungen will die Allianz ihre Brutto-Emissionsintensität bis 2030 um 50 % gegenüber dem Basisjahr 2019 senken.
  4. Eine Skalierung erneuerbarer Energien und kohlenstoffarmer Technologien: Allianz will bis 2030 den Umsatz aus emissionsarmen Lösungen in der Unternehmensversicherung um 150 Prozent profitabel steigern und Investitionen von 20 Milliarden Euro bereitstellen.

Wer die Transformation als Chance versteht und handelt, hat jetzt die Möglichkeit, die Wirtschaft der Zukunft mitzugestalten,“ so Thallinger.

 

Klimarisiken explodieren – Versicherer müssen jetzt handeln

„Versicherungen haben die Macht, die Richtung zu ändern“, so Weinberger. „Wir müssen mit unseren Kapitalflüssen aktiv gegensteuern. Die großen Finanzströme müssen weg von fossilen Energieträgern – hin zu Investitionen in Sonne, Biomasse, Wind, Wasser und Geothermie.“ Versicherer könnten durch ihr Anlageverhalten nachhaltige Innovationen gezielt fördern. Ein besonderes Anliegen ist Weinberger der Schutz des Bodens: „Boden ist ein nicht erneuerbares Gut – verlieren wir ihn, verlieren wir unsere Unabhängigkeit in der Lebensmittelversorgung. Unsere Äcker, Wiesen und Wälder sind auch zentrale CO₂- und Wasserspeicher. Nur durch Pflanzenwachstum und Photosynthese können wir freies CO₂ aus der Atmosphäre binden.“  Weinberger illustrierte dies eindrucksvoll: „Ich frage bei Vorträgen oft, wie viel Prozent der Erdoberfläche für Lebensmittelproduktion nutzbar sind. Die Antworten reichen von 30 bis 50 Prozent. Die erschreckend und zugleich warnende Realität: Nur 3 Prozent. Ein kleiner Punkt auf einem Apfel – das ist unsere Basis für Ernährung. Jeder verbaute Quadratmeter ist daher ein Verlust, den wir uns nicht mehr leisten können.“

 

Fazit: Jetzt handeln – für eine nachhaltige, wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft

Das 15. Nachhaltigkeitsfrühstück der Österreichischen Hagelversicherung hat eines klar gemacht: Nachhaltigkeit ist kein Luxus – sie ist die Versicherung für Stabilität und Wohlstand. Die Österreichische Hagelversicherung lebt diese Verantwortung – mit klarer Haltung und aktiven Maßnahmen für den Klima-, Umwelt- und Bodenschutz. „Unbegrenztes Wachstum auf Kosten der Natur ist nicht mehr zeitgemäß. Das ist altes Denken. Wir brauchen Verantwortung, Tatkraft und damit entschiedenes Handeln für ein neues Wirtschaftsdenken, in dem auch das Natur- und Humankapital in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung Berücksichtigung finden. Wir haben alle die Stellschrauben in der Hand – drehen wir daran. Für unsere Kinder und Kindeskinder. Für unseren Planeten. Jetzt – nicht später, schloss Weinberger seinen Appell.

 

Foto (v.l.) – Karl Gruber, Wien Energie GmbH, Anton Reinl, AGES, Günter Griesmayr, AMA, Isabella Kaltenegger, Energie GmbH, Andreas Steinegger, LK Steiermark, Wolfgang Petschko DONAU Versicherung AG | Vienna Insurance Group, Manuela Waldner, ÖBB-Holding AG, Ernst Karpfinger, Die  Rübenbauern, Günther Thallinger, Deutsche Allianz SE, Kurt Weinberger, Österreichische Hagelversicherung, Jörg Hipp, Allianz Elementar Versicherungs-AG, Gudrun Senk, Wiener Linien GmbH & Co KG, Ulrike Jezik-Osterbauer, Bundesverband der Österreichischen Gärtner, Roland Mechtler, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Monika Langthaler-Rosenberg, Verein „The Schwarzenegger climate initiative“, Matthias Grün, Esterhazy Betriebe AG, Esterhazy Betriebe AG, Veronika Mickel-Göttfert, SVS, Burkhard Gantenbein, UNIQA Insurance Group AG, Christian Eltner, VVO, Stefan Jauk, NV, Luciano Cirinà, Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft