Fleckvieh in die Türkei als Exportschlager
Die guten Preise für Fleckviehzuchtrinder und Fleckviehstierkälber im Jahr 2016 sorgten für gute Stimmung bei der Generalversammlung des Fleckviehzuchtverbandes Inn- und Hausruckviertel (FIH) in der Bauernmarkthalle in Ried (OÖ). Vor allem die Türkei fragte Fleckvieh stark nach, weshalb die Preise in einem sehr schwierigen Umfeld auf dem hohen Niveau von 2015 gehalten werden konnten, erläuterte FIH-Geschäftsführer Josef Miesenberger. Die Anzahl der vermarkteten Zuchtrinder und Kälber konnte im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert werden.
Laut Miesenberger weisen die Kühe der FIH-Mitglieder die höchste Lebensleistung aller österreichischen Fleckviehzuchtverbände auf. „Diese sehr erfreuliche Entwicklung wirkt sich auch auf die Anzahl der 100.000 l-Kühe aus“, so der FIH-Geschäftsführer, der in diesem Zusammenhang für 48 Kühe eine Keramiktafel überreichen konnte. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich diese Anzahl mehr als verzehnfacht“, verdeutlichte Miesenberger. Der begehrte Dr. Anton Pohl-Preis – für die Kuh mit der höchsten Lebensleistung, gemessen in Fett- und Eiweißkilogramm, bei einer maximalen Zwischenkalbezeit von 385 Tagen – wurde an Monika und Christian Radler aus Gramastetten verliehen.
Als Gastreferent gab Andreas Pöchlinger von OSI Austria einen Einblick in die vernetzte Welt der Rindfleischmärkte. Der Verarbeitungsbetrieb OSI in Enns beliefert seit Beginn an McDonald’s mit „Patties“ (Fleischlaberl für diverse Burger) und setzt dabei ausschließlich auf österreichisches Rindfleisch. Für Pöchlinger ist eine enge Kooperation zwischen den Vermarktern und den Erzeugergemeinschaften, wie der Österreichischen Rinderbörse, eine Grundvoraussetzung, um auch in Zukunft die Forderung der Konsumenten an das Lebensmittel Rindfleisch zu erfüllen. Als die vier Hauptpfeiler für von der Gesellschaft akzeptierte Qualitätsprogramme nannte er Herkunft, Fütterung, Tierwohl sowie der schonende Umgang mit den Ressourcen.
FIH-Obmann Johann Hosner verwies auf der Generalversammlung mit rund 350 Besuchern auf das breite Tätigkeitsgebiet des Verbandes und strich die Errichtung des Milchviehstalls am Areal der landwirtschaftlichen Fachschule Otterbach mit Unterstützung von FIH und dem Land Oberösterreich hervor. „Es wurde damit ein ganz wesentlicher Akzent im Bildungsbereich gesetzt“, so Hosner. Zudem verwies er auf die erstmalige Teilnahme an der langen Nacht der Forschung sowie auf das Fest der Kuh, bei denen sich vor allem auch Leute, die nicht aus dem engeren Umfeld der Landwirtschaft kommen, informieren konnten. In seinem Ausblick erwähnte Hosner das 25-jährige Bestehen der Jungzüchter im Jahr 2017.