Foto: Gmundner Milch

Gmundner Milch in gedämpfter Feierstimmung

90 Jahre besteht die Molkereigenossenschaft Gmunden. Das ist Anlaß genug für die Molkerei im Salzkammergut sich bei den Konsumenten mit einer Sympathiekampagne in Erinnerung zu rufen. Zwei der 40 Milchbetriebe, die seit der Gründung der Molkerei vor 90 Jahren noch dabei sind, unterstreichen das Image der Molkerei als Genossenschaft von kleinen Familienbetrieben aus dem Voralpenland.

Um 122 Bauern hat die Lieferantenzahl, die nunmehr 2050 Betriebe umfasst, in letzten Jahr abgenommen. Dieser Rückgang ist ungefähr so ausgeprägt wie bei der Molkerei Jäger, mit der die Traunseestädter im vergangenen Jahr die Kooperation durch Errichtung einer Pasta filata Anlage in Gmunden intensiviert haben. 50 Mio. Kg Milch ließ Jäger in Gmunden verarbeiten. Insgesamt verarbeitete die Gmundner Milch 334 mio kg. Milch, das ist etwa 10% der öst. Milchmenge. Damit gehört Gmunden nach Bergland zu den größten heimischen Milchverarbeitern.

Die Coronakrise konnte dem Umsatz nichts anhaben, ist doch der Umsatz trotz leicht zurückgegangener Verkaufsmenge auf 273 mio kg. mit 206 Mio. € stabil geblieben. Der H-Milch-Verkauf, seit je eine Stärke der Gmundner ist gar um 11% auf 160 Mio. Packungen gestiegen, demgegenüber hat sich der Kaffeeobersabsatz wegen der Gastronomieschließung um 35% verringert. Kompensiert hat diese Umsatzverschiebungen ein gestiegener Absatz beim geschnittenen Käse.

Produktdiversifizierung schreibt die Genossenschaft groß. Die Kooperation mit dem Diskonter Hofer bei Fairhof-Mopros brachte einen Absatz von 9 mio kg, der den Lieferanten umgelegt einen Mehrwert von 3 Cent/kg Milch einbrachte. Auch von der Biomilch wurden 14,5 mio kg mit einem Zuschlag von 1,3 Mio € für die Bio-Bauern abgesetzt. Der durchschnittliche Milchpreis erreichte 2020 netto 34,54 Cent und war somit um 3,3% höher als 2019.

52% des Umsatzes macht die Gmundner Milch im Ausland und lag damit etwas über dem Österreich-Durchschnitt. Seit jeher ist die Traunseeer Molkereigenossenschaft gut im Geschäft mit den Handelskonzernen. Auftragsproduktion unter den Markennamen der Handelskonzerne deckt 40% der Produktion ab.