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FibL-Studie untersucht Krisensicherheit durch Ernährung

 

Einen möglichen Weg für eine krisensichere Ernährung zeigt jetzt eine neue Studie vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau, präsentiert von der Umweltinitiative MUTTER ERDE und Greenpeace. Verglichen wurden 25 Lebensmittel, die viel Eiweiß – einer der wichtigsten Hauptnährstoffe für den Körper – liefern, wie etwa Tofu, Käse und Schweinefleisch. Untersucht wurde dabei, wie viel fossile Energie und Ackerfläche sie benötigen, wie stark sie selbst zur Klimakrise beitragen und wie sehr sie von Importen bestimmter Betriebsmittel wie Dünger und Futtermittel abhängig sind. Das Ergebnis anhand eines Ampelsystems zeigt: Lebensmittel aus Bio-Hülsenfrüchten, wie Erbsen und Soja sowie Milchprodukte in Bio-Qualität liegen im grünen Bereich und tragen zu einer krisenfitten Ernährung bei. Konventionelle Milchprodukte und insbesondere Fleisch machen unser Ernährungssystem hingegen deutlich anfälliger für Krisen und fallen in der Bewertung durch.

Bei der Studie wurden 25 eiweißreiche Lebensmittel hinsichtlich ihrer ökologischen Auswirkung sowie Importabhängigkeit bewertet und in ein Ampelsystem eingeordnet. Aus Umweltsicht war entscheidend, wie sie sich auf das Klima auswirken, wie viel Ackerfläche sie verbrauchen und welche Mengen an fossilen Energien benötigt werden, um die Produkte herzustellen. Mit Abstand vorne liegt hier Fleischersatz auf Erbsenbasis. Ebenso schneiden hier etwa  Bio-Tofu, Bio-Sojamilch und Bio-Milchprodukte besonders gut ab. Am schlechtesten bewertet werden Fleischprodukte. Vergleicht man die Umweltauswirkung der verschiedenen Produktgruppen, so zeigt sich: Konventionelle Lebensmittel sind im Schnitt um 13 Prozent umweltschädlicher als biologische. Deutlich größer ist der Unterschied zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten. Hier liegt der Unterschied bei 68 Prozent zugunsten der pflanzlichen Lebensmittel.

In einem zweiten Schritt berechnet die Studie, wie abhängig die Lebensmittel von Importen wie Düngemittel oder Futtermittel sind. Der Grund: Je abhängiger das Produkt ist, desto krisenanfälliger und somit schwerer herstellbar ist es auch, etwa wenn Lieferketten unterbrochen werden. Bei der Importabhängigkeit schneiden vor allem pflanzliche Bio-Produkte besonders gut ab. Das liegt unter anderem an inexistenten Futtermittel-Importen und nicht eingesetzten Pestiziden. Schlussendlich werden die Ergebnisse aus diesen beiden Kategorien, ökologische Auswirkungen und Importabhängigkeit, für das jeweilige Lebensmittel zusammengeführt. Daraus ergibt sich die Bewertung, wie viel das Produkt zur Krisensicherheit beiträgt oder dieser schadet.

„Was hat mein Schnitzerl mit der Klimaerwärmung zu tun und warum soll Tofu soviel ökologischer sein? Diese Fragen stellen sich viele Menschen, denn der große Einfluss unseres Essens auf die Klimaerwärmung bleibt für viele ein Rätsel. Die nun vorliegende Studie ist ein gutes Instrument, um unsere Essgewohnheiten einem Klimacheck zu unterziehen. So können wir schon beim Frühstück etwas für den Klimaschutz tun“, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Umweltinitiative MUTTER ERDE.