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Ökobilanzdaten von Donau-Sojabohnen verfügbar

„Die Ökobilanz von Donau Soja- bzw. Europe Soya-zertifiziertem Soja ist deutlich besser als die Bilanz von konventionellem Soja. Im Durchschnitt verursacht Donau Soja 0,3-0,4 kg CO2 pro kg Sojabohne, etwa die Hälfte der CO2-Belastung durchschnittlicher europäischer Sojabohnen. Im Vergleich zu Soja aus Brasilien mit Entwaldungsrisiko werden sogar bis zu 90% CO2-Emissionen vermieden“, sagt Susanne Fromwald, Chefberaterin von Donau Soja. „Donau Soja legt mit den neuen Berechnungen die eigenen CO2-Emissionen offen, um damit allen Partnern in der Wertschöpfungskette das enorme Reduktionspotential aufzuzeigen, das mit einer Umstellung auf Donau Soja und Europe Soya einhergeht.“

Blonk Consultants hat für den Donau Soja-Datensatz eine Ökobilanz von Donau Soja-/Europe Soya-zertifizierten Sojabohnen aus vier verschiedenen Ländern erstellt: Kroatien, Rumänien, Serbien und Ukraine. Die neuen Datensätze basieren auf Primärdaten, direkt von Donau Soja-/Europe Soya-LandwirtInnen aus der täglichen Praxis und sind für die vier untersuchten Länder repräsentativ. Primärdaten wurden für alle Aktivitätsdaten gesammelt: Einsatz von synthetischen und organischen Düngemitteln, Pestiziden, Bewässerung, Kraftstoffverbrauch und Landnutzung.

Am relevantesten für den ökologischen Fußabdruck von Sojabohnen sind in der Regel die Emissionen aus Landnutzungsänderungen. Weil die Donau Soja-Standards Landnutzungsänderungen (Stichtag 1. Jänner 2008) ausschließen, werden hier die Emissionen aufgrund zusätzlicher Verifizierungsmaßnahmen (z. B. Überkontrollen, Satellitenanalysen) mit Null angesetzt. Neben den Erträgen sind in den Donau Soja-/Europe Soya-Datensätzen auch die direkten Emissionen wie sie beispielsweise bei der Ausbringung von Düngemitteln entstehen relevant für den ökologischen Fußabdruck. Soja kann dank seiner Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden fixieren und braucht daher keinen zusätzlichen Stickstoffdünger. Dieses wesentliche Know-how ist in der Landwirtschaft jedoch noch nicht immer entsprechend ausgeprägt.

Die nun vorliegenden Donau Soja-Datensätze ermöglichen Einblicke in den ökologischen Fußabdruck von Donau Soja auf Länderebene. Sie sind über das Agri-footprint Portal von Blonk Consultants zugänglich und können von Unternehmen und anderen Stakeholdern für weiterführende Ökobilanzen und CO2-Fußabdruck-Berechnungen verwendet werden. Damit unterstützt Donau Soja die strategische Entscheidungsfindung von AkteurInnen in der Wertschöpfungskette, die gezielt CO2-Emissionen reduzieren wollen.

Derzeit ist die Landwirtschaft Europas von Soja-Importen aus Übersee abhängig. Etwa 35 Millionen Tonnen importieren die EU-27, rund zwei Drittel davon aus Südamerika. Soja wächst jedoch auch in Europa hervorragend und hat mit einem Anteil von 1-2 % in der Fruchtfolge noch großes Potential. „Für 2022 ist eine EU-weite Steigerung des Sojaanbaus von 10–15 % prognostiziert. Allein in Deutschland beträgt das Potential 2 Millionen Tonnen“, sagt Susanne Fromwald. „Eine robuste und zuverlässige Eiweißversorgung ist wesentlich für die Zukunft Europas.“