Deutschland bereitet sich auf Schweinepest vor
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Europa in baltischen Staaten und Polen immer weiter aus – zuletzt auch Richtung Westen. Es besteht die Gefahr der Verschleppung über Landesgrenzen hinweg. Zur Vorbereitung auf eine mögliche Betroffenheit der deutschen Landwirte hat heute in Berlin eine Veranstaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, des Deutschen Landkreistages sowie des Bauernverbandes zu diesem Thema stattgefunden. In der sehr gut besuchten Konferenz ging es darum, Deutschland vor einem Seucheneintrag zu schützen, aber auch für den möglichen Ernstfall vorbereitet zu sein.
„Eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest brächte schwere wirtschaftliche Folgen für alle Schweinehalter mit sich. Deshalb hat mein Haus bereits eine Reihe an Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern“, berichtete Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Schon im August hat sein Ressort eine Aufklärungskampagne an Autobahnraststätten, Parkplätzen und Autohöfen gestartet. „Aktuell bereiten wir uns mit einer gemeinsamen Krisenübung von Bund und Ländern auf den Krisenfall vor“, so Schmidt. Ziel der Krisenübung ist die Optimierung der Kommunikation zwischen Bund und Ländern über tierseuchenrelevante Daten.
„Für uns Schweinehalter und die gesamte Wertschöpfungskette wäre ein Ausbruch der Schweinepest eine Katastrophe. Deswegen müssen wir alles unternehmen, damit die Seuche in Deutschland nicht auftritt. Gleichzeitig müssen wir aber auch auf den Ernstfall so gut wie möglich vorbereitet sein und die Landwirtschaft unterstützen. Dafür ist insbesondere ein schnelles und reibungsloses Krisenmanagement nötig, welches nur im Zusammenspiel mit den Behörden, den Jägern und der Landwirtschaft gelingt“, unterstrich Johannes Röring, der Vorsitzender des Fachausschusses Schweinefleisch beim Deutschen Bauernverband.
Die für den Menschen harmlose Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine gefährliche Tierseuche, die mit hohen Verlusten bei Schweinen einhergeht. Seit 2014 tritt die ASP in den baltischen Staaten und in Polen auf. In weiter östlich liegenden Ländern (Russland, Ukraine) kommt die Seuche seit 2007 bis heute gehäuft vor. Aufgrund des hohen Infektionsdruckes kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Seuche in weitere Länder der EU verschleppt wird. Das zeigen die jüngsten Ausbrüche in der Tschechischen Republik bei Wildschweinen und in Rumänien bei Hausschweinen.