COPA bemäkelt farm-to-fork
In einem Schreiben an EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans und Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius mahnt Rukwied eine bessere Balance zwischen der Ökonomie der landwirtschaftlichen Betriebe und den Umweltanforderungen an und betont die Bedeutung einer unabhängigen europäischen Lebensmittelproduktion: „Ernährungssicherheit wird oft als selbstverständlich angesehen, aber sie muss zusammen mit einer gut funktionierenden Lebensmittelversorgungskette innerhalb des EU-Binnenmarktes als ein Thema von höchster Priorität betrachtet werden.“
Der deutsche und europäische Bauernpräsident macht darüber hinaus deutlich, dass Nachhaltigkeit, Bekämpfung des Klimawandels sowie der Schutz der Artenvielfalt im Eigeninteresse der Landwirte und inzwischen in die Betriebsabläufe integriert seien. Mit Bezug auf die bereits bekannt gewordenen geplanten Einschnitte innerhalb der „Farm to Fork“- und der Biodiversitätsstrategie appelliert Rukwied: „In diesen unsicheren Zeiten müssen neue Maßnahmen behutsam ausgewählt werden, um die landwirtschaftlichen Betriebe und Genossenschaften nicht zu überfordern und somit zukunftsfähig zu halten.“
Insbesondere ein verpflichtendes Reduktionsziel für Pflanzenschutz- und Düngemittel sei „weder realistisch noch zielführend“ im Hinblick auf die Qualität der Lebensmittel und die zur Versorgung der Bevölkerung notwendige Menge. Rukwied: „Die Lehren aus der Corona-Krise müssen in die politischen Strategien der EU einfließen. Deswegen sollten die ‚Farm to Fork-Strategie‘ und die Biodiversitätsstrategie frühestens zum Ende des Jahres vorgestellt werden.“ Wie berichtet, hatte Timmermans erklärt, die EU-Kommission halte an ihrem Konzept für eine klimafreundliche Landwirtschaft fest und wolle die „Farm to Fork“-Strategie am 20. Mai präsentieren.