Brexit kostet dem Agrarbudget drei Milliarden Euro
Der Ausstieg der Briten aus der EU könnte für die europäischen Landwirte zur Herausforderung werden. „Durch den Brexit könnte sich für das EU-Agrarbudget ein Minus von bis zu 3 Mrd. Euro ergeben. Hinzu kommt, dass mit dem derzeitigen Anteil der Agrarwirtschaft am EU-Haushalt von 38%, die Landwirtschaft eventuell andere Bereiche auch noch finanziell kompensieren müsste“, sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan vor der Eröffnung der Grünen Woche in Berlin.
Schwierig wird es aber auch für die Bauern in Großbritannien. So soll es laut dem britischen Agrarminister nach 2020 keine Direktzahlungen mehr für die Landwirte in seinem Land geben, teilte der EU-Kommissar mit. „Man wird sehen, wie man die britischen Bauern etwa bei Marktschwankungen unterstützen kann. Ohne Ausgleichszulagen wird es für die Landwirte in Großbritannien nicht einfach werden. Es ist eine völlig neue Situation“, so Hogan.
Mit Russland wünscht sich der EU-Kommissar eine Normalisierung der Handelsbeziehungen. Besonders die Landwirte hätten unter den Sanktionen gelitten, die die Europäische Kommission mit finanzieller Unterstützung und höheren Mitteln für Absatzförderprogramme etwas abfedern konnte. „Marktanteile, die wir in Russland verloren haben, konnten wir etwa im Fernen Osten ausgleichen. Durch die Diversifizierung der Märkte haben wir gute Erfolge für die Landwirte erzielt“, so Hogan.
Ein transatlantisches Handelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) wird es unter der US-Präsidentschaft von Donald Trump voraussichtlich nicht geben. Die Verhandlungen liegen auf Eis. Laut dem EU-Kommissar konnten 2016 die Exporte mit Milchprodukten in die USA dennoch um 8% gesteigert werden.