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Brexit: Hogan warnt britische Farmer vor Nachteilen

Sollte sich Großbritannien durch den Brexit von der EU abkoppeln und daraufhin schnell Freihandelsverträge mit Drittländern aushandeln, könnten sensible Agrarprodukte kaum noch geschützt werden. Davor warnte EU-Agrarkommissar Phil Hogan auf einer Veranstaltung des britischen Michverbandes (Dairy UK) in London. Damit stünde die Zukunft der Einkommen und der Qualitätsanforderungen der britischen Micherzeuger auf dem Spiel.

Die Regierung von Theresa May wolle aus dem EU-Binnenmarkt und aus der Zollunion austreten, bedauerte der EU-Agrarkommissar. Damit verzichte das Vereinigte Königreich auch auf 38 bilaterale Handelsabkommen der EU mit 70 Drittländern. Um diesen Verlust auszugleichen und einen Ersatz für den Absatz auf dem europäischen Festland zu finden, müssten die Briten rasch selbst Freihandelsabkommen abschließen.

Die USA aber zögerten bereits und wollten wenn, dann zunächst ein Abkommen mit der EU abschließen, bevor sie mit den Briten verhandeln. Das Vereinigte Königreich müsse also schnell mit anderen Drittländern zum Ergebnis kommen und könne dabei kaum auf sensible Agrarerzeugnisse Rücksicht nehmen. Um das zu verhindern, sollten deshalb landwirtschaftliche Organisationen mehr Einfluss auf die Brexit-Verhandlungen nehmen.