Bauernbund lobt Ergrünen der GAP
„Das Ziel, unsere ökosoziale Agrarpolitik als Vorzeigemodell in Europa zu etablieren, ist mit dieser GAP-Reform gelungen. Die bei uns schon seit Jahren gelebte ressourcenschonende Nutzung mit Fokus auf Umwelt- und Tierschutz wird durch die neue Europäische Agrarpolitik jetzt auch auf andere Länder ausgedehnt. Wir sind seit Jahren Vorreiter, die anderen EU-Mitgliedsstaaten müssen nachziehen. Damit wird die GAP gerechter“, kommentiert Bauernbund-Präsident Georg Strasser die GAP-Einigung. „Es war wirklich höchste Zeit für diese Einigung. Damit können wir unseren Bäuerinnen und Bauern einen Plan vorlegen, auf den sie sich ab 2023 einstellen können“, so der neu gewählte Präsident. Er begrüßt die Anrechnung der Vorleistungen aus der sogenannten Ländlichen Entwicklung, und der damit verbundenen Erfolgsprogramme wie das Agrarumweltprogramm (ÖPUL), die Ausgleichszulagen (AZ), die Bio-Programme oder etwa die Tierwohlprogramme. „Die GAP wird grüner und bleibt dabei wirtschaftlich. Das ist gelungen und das ist entscheidend“, so Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der Volkspartei im Europäischen Parlament. „Im Verhandlungsmarathon um die Ökoregelung haben wir uns auf 25 Prozent Zweckbindung für effektiven Klima- und Umweltschutz in der 1. Säule bei den Direktzahlungen geeinigt. Unsere Vorleistungen werden anerkannt und honoriert – unsere bewährten Maßnahmen der 2. Säule bleiben und werden belohnt. Wichtig ist, dass die geforderten Klima- und Umweltschutzleistungen erbracht werden, nicht aus welchem Fördertopf sie bestritten werden – also aus der 1. oder der 2. Säule“, sagt Schmiedtbauer. Mehr als 72 Milliarden Euro werden damit pro GAP-Periode für Klima- und Umweltleistungen zweckgewidmet.
Die Basiszahlungen auf Almflächen können wie bisher differenziert werden. „Mit den Ausgleichszahlungen können wir die Unterstützung der kleinstrukturierten Bergbauernbetriebe und so auch der benachteiligten Gebiete gewährleisten. Das garantiert auch in Zukunft mit Vieh bestockte Almen. Diese Bauernfamilien pflegen jene Kulturlandschaft, die von Freizeitnutzern gerne bewandert und bestaunt wird“, so Strasser.
„Wir werden uns nicht die Frage stellen, ob wir künftig in Reservaten leben wollen, wo Tiere zum Streicheln gedacht sind und wir den Bäumen beim Zusammenfallen zuschauen. Wir müssen vielmehr darüber reden, wie wir 8 Millionen Österreicherinnen und Österreicher künftig mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln versorgen können“, erteilt Strasser überbordenden Plänen zur Außer-Nutzung Stellung von Flächen eine Absage. „Wichtig ist für uns, dass wir unsere agrarischen Flächen unter Berücksichtigung des jeweiligen Standortes nutzen können. Flächen zu nutzen bringt einen weitaus größeren Beitrag für Umwelt und Klima, als einen Glassturz drüber zu stülpen“, so Strasser.