Bauern brauchen bessere Preise
„Die heute von der Statistik Austria veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die bäuerlichen Einkommen 2021 leicht gestiegen sind. Betrachtet man die agrarischen Einkommen über die vergangenen Jahre, so besteht kein Grund zum Jubeln, weil diese auf sehr niedrigem Niveau stagnieren. Die Entwicklung verlief in den einzelnen Betriebszweigen höchst unterschiedlich. Und die Aufwendungen der Landwirtschaft haben 2021 einen neuen Höchststand erreicht“, erklärt der Präsident der LK-Österreich, Josef Moosbrugger. „Heuer verstärkt sich dieser Trend leider aufgrund der extrem hohen Energiepreise und der enorm gestiegenen Preise für Dünge- und Futtermittel. Die Aufwendungen laufen uns davon und auf vielen Betrieben klafft die Preis-Kosten-Schere immer stärker auseinander. Deshalb brauchen wir dringend eine Anhebung der bäuerlichen Erzeugerpreise“, unterstreicht Moosbrugger.
Moosbrugger erneuert im Zusammenhang mit den bäuerlichen Einkommen eine zentrale Forderung der landwirtschaftlichen Interessenvertretung: „Wir brauchen mehr Fairness in der Wertschöpfungskette. Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte WIFO-Studie hat gezeigt, dass der Anteil der Landwirtschaft an der Lebensmittel-Wertschöpfungskette im Jahr 2005 noch bei 20% lag und sich bis zum Jahr 2019 auf 17,5% verringert hat. Das geht massiv zulasten unserer bäuerlichen Familienbetriebe.“ Der Präsident begrüßt daher die bevorstehende Einrichtung einer weisungsfreien, anonymen Ombudsstelle im BMLRT, um unfairen Geschäftspraktiken einen Riegel vorzuschieben. „Dringend notwendig ist aber vor allem, dass die im Regierungsprogramm vereinbarte verpflichtende Herkunftskennzeichnung bei Verarbeitungsprodukten und in der Gemeinschaftsverpflegung endlich umgesetzt wird“, unterstreicht Moosbrugger.