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Agrana-Ergebnis zwischen Umsatzhoch und Kriegsfolgen

Agrana steigerte im ersten Halbjahr 2022/23 den Umsatz um fast 26% auf 1,79 Mrd. Euro, musste aber wegen außerordentlicher Abschreibungen in Höhe von 91,2 Mio. Euro im Fruchtsegment aufgrund des Ukraine-Kriegs und rasant steigender Kapitalkosten einen Verlust von 17 Mio. Euro hinnehmen. Der Krieg in der Ukraine habe für ein neues Ausmaß an Unberechenbarkeit an den Märkten gesorgt, der Energiemarkt spiele verrückt und die Rohstoffbörsen entkoppelten sich von den physischen Märkten. Die Versorgungssicherheit für die Kunden habe oberste Priorität, weshalb Agrana wegen der Abhängigkeit von russischem Gas schon im März mit Planungen begonnen habe, die Energieversorgung unter anderem während der energieintensiven Kampagnen aufrecht zu erhalten und die Verarbeitungssicherheit zu gewährleisten.

Beim Konzernumsatz und dem operativen Ergebnis rechnet man für das Geschäftsjahr weiterhin mit einem markanten Anstieg, beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) mit einem „sehr deutlichen“ Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark entwickelte sich der Umsatz im Segment Stärke (+37,4% auf 655,3 Mio. Euro). Auch das EBIT verdoppelte sich hier. Der wesentlichste Treiber für das Umsatzplus seien die gegenüber der Vergleichsperiode extrem gestiegenen Ethanolpreise gewesen. Mehr Umsatzerlöse brachte auch das Zuckergeschäft ein (+30,3% auf 409,5 Mio. Euro). Dabei hätten sowohl gestiegene Zuckerpreise als auch höhere Absatzmengen geholfen.

Etwas weniger gut lief es im umsatzstarken Frucht-Segment, welches besonders stark vom Krieg in der Ukraine betroffen ist. Zwar konnte auch hier ein Umsatzplus verzeichnet werden (+14,9% auf 727,5 Mio. Euro), das EBIT fiel wegen der Wertminderung aber auf minus 60 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis in der „Fruchtzubereitung“ litt unter einer „durchwachsenen“ Geschäftsentwicklung in den Regionen Europa (inkl. Ukraine) und Asien-Pazifik. Froh sei man, die Produktion in der Ukraine zumindest auf einem Niveau von rund 50% halten zu können. Gut lief es im Geschäftsbereich „Fruchtsaftkonzentrate“.