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Agrana erwartet geringfügiges Umsatzplus

Nach den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2020|21 hat der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana ein EBIT von 84,3 Mio. € erreicht. Dazu Agrana-CEO Johann Marihart: „Ausschlaggebend für die Ergebnisverbesserung waren eine gute Geschäftsentwicklung bei Bioethanol – v.a. im dritten Quartal – sowie im Segment Zucker eine Ergebnisverbesserung aufgrund höherer Zuckererlöse und -mengen. Dennoch blieb das Zucker-EBIT insbesondere aufgrund nicht voll ausgelasteter Zuckerfabriken – insbesondere in Österreich – und den daraus entstehenden Leerkosten negativ.

Im Segment Frucht liegt das Ergebnis des Fruchtzubereitungsgeschäfts in den ersten drei Quartalen deutlich über Vorjahresniveau. Die Performance im Fruchtsaftkonzentratgeschäft war hingegen aufgrund einer geringeren Mengenverfügbarkeit aus der vorjährigen Apfelernte deutlich schwächer.“ Der Umsatz im Segment Frucht entsprach in den ersten drei Quartalen mit 891,7 Mio. € dem Vorjahresniveau. Bei Fruchtzubereitungen blieben Umsätze und Absätze stabil. Im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate lagen die Umsatzerlöse moderat über dem Vorjahr.

Der Umsatz im Segment Stärke lag in den ersten drei Quartalen mit 620,8 Mio. € leicht über dem Vorjahr. Deutliche Mengen- und Umsatzzuwächse wurden mit Weizenstärke aufgrund des Kapazitätsausbaus in Pischelsdorf erzielt. Die Marktnachfrage bei fast allen Hauptprodukten ging COVID-bedingt zurück und führte zu erhöhtem Angebotsdruck. Als eine Auswirkung der Pandemie zeigten sich die Notierungen für Ethanol hochvolatil. Einem massiven Preisverfall im März 2020 im Zuge des ersten Lockdowns folgte im Laufe des zweiten Geschäftsjahresquartals aufgrund des wieder gestiegenen Individualverkehrsaufkommens eine Preiserholung, die in einem Allzeithoch von über 800 € pro m3 Ethanol im September gipfelte; im Dezember gingen die Notierungen wieder auf unter 500 € pro m3 zurück. Das EBIT im Segment Stärke lag mit 58,5 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert.

Der Umsatz im Segment Zucker erhöhte sich in den ersten drei Quartalen mit 452,8 Mio. € um 18,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dazu trugen sowohl höhere Zuckerverkaufspreise als auch gestiegene Zuckerverkaufsmengen, insbesondere im Bereich Retail, bei. Das EBIT war in den ersten drei Quartalen mit -15,5 Mio. € zwar noch immer negativ, konnte aber aufgrund eines freundlicheren Verkaufspreisumfeldes gegenüber der Vorjahresperiode (-33,4 Mio. €) markant verbessert werden.

Beim Konzernumsatz wird ein leichter Anstieg erwartet. Aufgrund der andauernden COVID-19- Pandemie und der damit verbundenen hohen Volatilität in allen Segmenten ist die Prognose für das Gesamtjahr weiterhin von sehr hoher Unsicherheit geprägt. Das Investitionsvolumen des Konzerns soll im Geschäftsjahr 2020|21 nach den hohen Investitionen der Vorjahre rund 76 Mio. € betragen und damit deutlich unter dem Abschreibungsniveau von rund 120 Mio. € liegen.