Garten: Tipps für die erste Aufzucht
Wenn der Frühling langsam kommt und die Temperaturen wieder steigen, ist es Zeit, um mit den Vorbereitungen für die kommende Saison zu beginnen. Das gilt nicht nur für die Bauern auf dem Feld, sondern auch für den Hobbygärtner zu Hause. Vor allem mit Nutzpflanzen, wie beispielsweise Sommergemüse, sollte man starten, sobald sich die ersten Frühjahrsboten ankündigen. Allerdings beginnt die Aufzucht nicht direkt im Garten, sondern drinnen im Warmen. Welche Vorbereitungen zu treffen sind und wie der Anbau im heimischen Garten garantiert gelingt, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Nicht jedes Gemüse wächst zu jeder Zeit. Sommergemüse wächst, wie der Name bereits verrät, im Sommer. Daneben gibt es folglich das Wintergemüse, das auch kalte Temperaturen verträgt. Wer mit dem Gärtnern zu Hause gerade erst angefangen hat, sollte sich vor allem auf einfache und robuste Nutzpflanzen konzentrieren.
Besonders pflegeleicht sind Zucchini, Karotten, Zwiebeln, Salate und Radieschen. Allerdings sollte der Schwierigkeitsgrad nicht das einzige Kriterium sein. Wichtig ist, dass man die Gemüseorten selber gerne isst. So kann man das Gärtnern doch gleich viel mehr genießen. Wer wissen will, wann welches Obst und/oder Gemüse ausgesät werden muss, wirft am besten einen Blick in einen Aussaatkalender.
Die Umgebung muss passen
Für einen ertragreichen Garten muss der Standort stimmen. Die Frage ist dabei meistens, ob die Pflanzen gut mit Sonnenlicht versorgt sind. Ein Stück in unmittelbarer Nähe zu einem schattigen Wald, ist dabei beispielsweise nicht ganz so vorteilhaft. Dadurch kommt unter Umständen nämlich nicht genug Licht bei dem angepflanzten Obst und Gemüse an.
Neben den Lichtverhältnissen im Garten sollte der Platz weitgehend vor schlechten Witterungsverhältnissen geschützt sein. Die Pflanzen sollten also sicher vor starkem Wind und Frost sein. Wer sie in Töpfen aufzieht, muss darauf achten, dass darin ausreichend Platz ist, damit sie sich auch gut entwickeln können.
Erde vorbereiten
Die Basis für einen guten Pflanzenbau bildet ein gesunder Nährboden. Er muss alle notwendigen Nährstoffe aufweisen, damit sich Ihre Nutzpflanzen im Garten wohlfühlen und gedeihen. Zudem sollte der pH-Wert des Bodens für eine erfolgreiche Bepflanzung stimmen. Ideal ist ein Wert von etwa sieben. Das ist weder zu sauer noch zu alkalisch, sondern neutral. Zur Not lassen sich die Werte mit Kalk oder Kompost und Dünger noch in verschiedene Richtungen ändern. Auch sogenannte Effektive Mikroorganismen (EM) tragen zu einem gesunden und natürlichen Boden bei.
Zudem sollte der Boden eine gute Drainagefähigkeit besitzen. Der Untergrund sollte in der Lage sein, das Wasser gut abfließen zu lassen. Tut er das nicht, können sich dort Keime und Pilze vermehren und den Pflanzen möglicherweise schaden.
Gemüse im Frühjahr vorziehen
Beim Anbau von Sommergemüse im heimischen Garten ist es wichtig, dass die Pflanzen bereits relativ früh drinnen vorgezogen werden. Das hat den Vorteil, dass sie so vor Kälte und schlechten Witterungsbedingungen geschützt sind. Dazu werden normale Blumentöpfe und sogenannte Aufzuchterde benötigt.
Die Samen werden in die Töpfe gesetzt und dann an einen warmen Ort gestellt, der möglichst viel Sonne bietet. Hierfür sind beispielsweise Fensterbänke bestens geeignet, die in Richtung Süden ausgerichtet sind. Wichtig ist, dass die Blumentöpfe gekennzeichnet sind, damit es später nicht zu Verwechslungen kommt.
Nach der Aufzucht können die Pflanzen dann Anfang oder Mitte Mai hinausgestellt oder umgesetzt werden. Dann ist auch der letzte Frost in der Nacht vorbei und sie können draußen weiterwachsen. Ein Beispiel für Sommergemüse sind Paprika, Tomaten oder Gurken.
Wintergemüse hingegen kann direkt im Frühjahr oder zum Ende des Sommers draußen gepflanzt werden. Große Hitze mögen diese Pflanzen nicht. Als Folge beginnen sie zu schossen, also schnell und kräftig in die Höhe zu wachsen, und sind dann nicht mehr wirklich lecker. Zum Wintergemüse gehören beispielsweise Rote Beete, Kohl oder Karotten.
Pflege der Pflanzen
Nach der Aussaat wollen die Nutzpflanzen gehegt und gepflegt werden. Regelmäßiges Gießen ist hier das oberste Gebot. Vor allem im Sommer trinken die Pflanzen gerne ein bisschen mehr. Das erkennt man meist an der obersten Erdschicht. Sobald sie trocken ist, sollte erneut gegossen werden. Ist die Schicht feucht, sollte nicht gegossen werden, um Staunässe zu vermeiden.
Zudem sollten Gemüse und Obst regelmäßig gedüngt werden. Wichtig ist, dass hierbei ein organischer Dünger gewählt wird und keine chemischen Produkte zum Einsatz kommen. Ein guter Dünger versorgt den Boden etwa für drei Monate mit allen wichtigen Nährstoffen.
Erfolgreiche Ernte
Die Art der Ernte ist voll und ganz von der jeweiligen Pflanze abhängig. Werden beispielsweise nur die Früchte gesammelt, kann ruhig täglich geerntet werden. So wird die Pflanze dazu angeregt, immer wieder neue Früchte zu bilden. Das hat wiederum am Ende eine größere Ernte zur Folge.
Etwas anders sieht es bei Pflanzen aus, die komplett geerntet werden. Beispielsweise bei Kohl, Karotten oder Salat kann entweder alles auf einmal oder nach Bedarf abgeerntet werden. Letzteres ist jedoch sinnvoller, da man ansonsten Obst und Gemüse haltbar machen müsste und nicht alles frisch genießen kann.
Direkt das folgende Jahr planen
Ist die Ernte zu Ende, kann man bereits mit den Planungen für die nächste Saison beginnen. Vor allem beim Boden gibt es hier einiges zu beachten. Es sollten nämlich nicht die gleichen Pflanzen am gleichen Ort gepflanzt werden. Dadurch kann eine Überbeanspruchung des Bodens vermieden werden. Am besten ist es dabei, sich einen Plan anzulegen, um den Überblick über die bisherigen Bepflanzungen zu behalten.