Schweizer Milchbauern stockten 2019 Bestand ab
Der Milchmarkt präsentierte sich 2019 stabil. Die Milchproduktion lag praktisch das ganze Jahr über leicht unter dem Vorjahr, am stärksten zu Jahresbeginn. In den ersten drei Quartalen des Jahres betrug der kumulierte Rückgang 1,6 Prozent. Die Anzahl Milchkühe lag im August mit 533’000 auf einem historischen Tiefstand. Die Produzentenpreise für Milch lagen bis September ungefähr auf Vorjahresniveau, danach stiegen sie im Vergleich an, schreibt der Branchendienst www.lid.ch.
Grund dafür ist der auf September eingeführte Nachhaltigkeitszuschlag für Swissmilk Green, der 3 Rappen pro Kilo Milch beträgt. Um den Zuschlag für den neuen Branchenstandard zu erhalten, müssen die Milchproduzenten diverse Kriterien erfüllen. Damit nimmt die Milchbranche eine Vorreiterrolle bezüglich Mehrwertstrategie in der Schweizer Landwirtschaft ein.
Im Bereich Bio-Milch überträfe nächstes Jahr das Angebot die Nachfrage, weshalb umstellende Betriebe per Anfang 2020 auf eine Warteliste kommen und die Milch zwischen 5 Monate und einem Jahr in den konventionellen Kanal liefern müssen. Ansonsten wären rund 23 Millionen Kilo Bio-Milch – das sind rund 9 Prozent der Gesamtmenge – zusätzlich auf den Markt gekommen.
Anfang Dezember wurde bekannt, dass die Migros Butter aus der EU importiert, weil zu wenig Schweizer Butter verfügbar sei. Das sorgte in der Branche für Aufsehen und kritische Reaktionen. Die weiteren Detailhändler setzten hingegen trotz tiefem Butterlager auf Schweizer Butter. Gründe für die im Dezember im Vorjahresvergleich rund 90 Prozent tieferen Butterlager sind unter anderem die tiefere Milchproduktion sowie die grössere Käseproduktion.