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Buchenanteil im Nationalpark Kalkalpen verdoppelt

Mit 21.500 ha ist der Nationalpark Kalkalpen das größte Waldschutzgebiet Österreichs. Insgesamt 87% seiner Fläche sind bewaldet. „Der Nationalpark Kalkalpen schützt unsere letzte große Waldwildnis und ist damit der bedeutendste Waldnationalpark des Landes. Er trägt somit bedeutende Verantwortung für den Schutz der hohen Vielfalt an seltenen Lebensräumen und bedrohten Arten“, erklärte Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek bei ihrem Besuch, bei dem sie sich über aktuelle Projekte sowie Schwerpunkte informierte und sich mit den Mitarbeitern austauschte.

„Mit unseren nachhaltigen Besucher- und Bildungsangeboten gehen wir auf die steigende Sehnsucht der Menschen nach unberührter Natur ein und machen sie auf besondere Weise erlebbar“, ergänzt Direktor Volkhard Maier.

Die Walderhebung zeigt, dass sich die Baumartenzusammensetzung seit der Nationalparkgründung 1997 geändert hat. Bei Standorten unter 1.000 m Seehöhe wächst die Fichte heute weniger und wird im Zuge der Jugendentwicklung von der konkurrenzstärkeren Buche verdrängt, die im Nationalpark optimale Verhältnisse vorfindet. Insbesondere in jungen Wäldern ist der Buchenanteil von 16 auf 34% gestiegen. Diese Tendenzen sind eine Entwicklung hin zu natürlichen Verhältnissen und bereits ein Hinweis darauf, wie sich Waldökosysteme im Zuge des Klimawandels ändern werden.

Im Juli 2017 wurden 5.250 ha alte Buchenwälder des Nationalparks Kalkalpen vom UNESCO-Komitee zum Weltnaturerbe „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ erklärt. Der Nationalpark Kalkalpen und das Wildnisgebiet Dürrenstein stellen somit das erste Weltnaturerbe Österreichs dar und bringen gemeinsam rund 7.120 ha ein. Erst kürzlich wurde in einem Urwaldrestbestand im Sengsengebirge im Nationalpark Kalkalpen die älteste Buche mit dem beeindruckenden Alter von 546 Jahren gefunden. Die neu entdeckte Uraltbuche gibt Hinweise auf einen jahrhundertelangen Kampf gegen klimatische Extreme und Konkurrenz mit den umgebenden Bäumen.