Tier-Ertragsschadensversicherung soll Seuchen-Ausfälle abfedern
Die Gefahr von Tierkrankheiten und -seuchen ist virulent, man denke nur an die Afrikanische Schweinepest (ASP), die sich ihren Weg durch Europa bahnt. Damit einher geht die existenzielle Bedrohung für die landwirtschaftlichen Betriebe. Die Österreichische Hagelversicherung als größter Tierversicherer Österreichs und Osteuropas lud daher zu einem Symposium über die Risiken in der Tierhaltung, bei dem Experten aus dem In- und Ausland zum Erfahrungsaustausch über den Status quo sowie mögliche Szenarien in Wien zusammenkamen.
„Die Situation ist mittlerweile sehr ernst zu nehmen. Aufgrund der stetigen Zunahme des EU-weiten Transports und Handels von Tieren sowie tierischen Produkten steigt die Gefahr der Übertragung von Tierseuchen. Somit wächst auch die Bedeutung einer wirksamen Vorbeugung“, mahnte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger.
Es gebe eine Reihe von Faktoren, die das Ausbreiten von Tierseuchen begünstigen. Eine wichtige Rolle spiele dabei der internationale Personen- und Warenverkehr, wie an ASP und deren Übertragung durch Speisereste zu sehen ist. Österreich blieb bisher verschont, aber die Gefahr ist groß. In Zeiten des globalen Güter- und Reiseverkehrs könnten Erreger innerhalb von einem Tag aus jeder Region der Erde Österreich erreichen und in den heimischen Stallungen katastrophale Schäden anrichten. Bereits aufgetretene positive Fälle von Rinderbrucellose und -tuberkulose würden die große Bedrohung klar machen. Aber auch der Klimawandel begünstige das Auftreten neuer Vektoren.
Tierseuchen per se und die Bekämpfung stellen eine komplexe Materie dar. Dies ist nur mit viel Know-how, bestmöglicher Vorbereitung auf das Schlimmste sowie entsprechender Risikovermeidung, -bewertung und -vorsorge steuerbar. Von staatlicher Seite erhalten Landwirte im Seuchenfall am eigenen Betrieb zwar einen Basisschutz, der allerdings nur die Entschädigung des Tierwerts gekeulter oder verendeter Tiere beinhaltet. Ertragsausfälle durch die Lage des Betriebes in der Schutz- und Überwachungszone gehen komplett zulasten des Landwirts. Das gilt genauso für Einbußen durch Produktionsunterbrechungen und sonstige anfallende Kosten, wie Übermasttiere, eine verspätete Wiedereinstallung etc. Genau hier greift die Tier-Ertragsschadenversicherung der Österreichischen Hagelversicherung. Das Besondere: Landwirte können die Entschädigung unabhängig vom Marktpreis individuell auf ihr Produktionsniveau einstellen und wissen bereits bei Abschluss, was im Schadensfall ausbezahlt wird. Aber auch Zusatzkosten wie verminderte Milchleistung, Keulungs-, Gülle- und Festmistentsorgungskosten werden berücksichtigt.