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Pernkopf „garantiert Notfallzulassung bei Rüben und Erdäpfeln“

Johanna Mikl-Leitner und ich garantieren, dass es Notfallzulassungen für Rüben und Erdäpfel geben wird.“ Mit diesem Versprechen ließ Niederösterreichs Agrarlandesrat Stephan Pernkopf bei der Eröffnung der Austro Agrar in Tulln aufhorchen. Er stellte sich damit dezidiert hinter einen Initiativantrag im niederösterreichischen Landtag, der dort von den Mitgliedern des Bauernbundes eingebracht wurde. Über diesen soll am Donnerstag abgestimmt werden. Dem Vernehmen nach wird der Antrag von der FPÖ unterstützt. SPÖ, Grüne und Neos werden dagegen stimmen. Konkret geht es dabei um Neonicotionoide für die Beizung von Rübensamen und ein Drahtwurmmittel für Kartoffeln. „Wer den Zucker aus Niederösterreich nicht haben will, bekommt ihn aus Brasilien“, meinte Pernkopf dazu bei dem Festakt zur Eröffnung der Landtechnikmesse.

In Niederösterreich musste heuer rund ein Viertel der Zuckerrübenfläche wegen des Auftretens des Rübenrüsselkäfers umgebrochen werden. Auch auf käfergeschädigten Flächen, die nicht umgerissen wurden, konnte oft nur ein Bruchteil eines Normalertrages eingefahren werden. Dazu kommt noch das aktuell generell niedrige Preisniveau beim Zucker. Dementsprechend zögerlich sind die Landwirte bei der Anbauplanung. Gerade in den besonders betroffenen Regionen sind viele Bauern noch unschlüssig, ob sie überhaupt nochmals Rüben anbauen sollen. Zuletzt wurden Stimmen laut, dass die Zukunft des Zuckerrübenanbaus insgesamt am Spiel stehen könnte, wenn es nicht gelingt ausreichend Rohstoffversorgung zu gewährleisten.

Aber nicht nur der Rüsselkäfer bereitet den Landwirten Kopfzerbrechen. Sie befürchten auch Verluste durch Schädlinge wie den Erdfloh, falls es keine adäquaten Pflanzenschutzmittel mehr geben sollte. Österreich müsse von der Möglichkeit einer befristeten Zulassung von Wirkstoffen wie Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam raschest Gebrauch zu machen, fordert die Bauernbündler im Landtag die Landesregierung auf beim Bund Druck zu machen. Österreich müsse von der Möglichkeit einer befristeten Zulassung von Wirkstoffen wie Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam raschest Gebrauch zu machen.