Schweinepest in China treibt die Preise
China hat mittlerweile einen vierten Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bestätigt, der über 1.000 Kilometer entfernt von den ersten Fällen aufgetreten ist, berichtet Dow Jones News. Nun verstärkt sich die Sorge, dass sich die hochansteckende Tierseuche in China noch weiter ausbreiten wird. Der Ausbruch der ASP in der Volksrepublik könnte die internationalen Preise für Schweinefleisch langfristig höher treiben. Zum einen dürften sich chinesische Verbraucher von inländischem Schweinefleisch abwenden, zum anderen könnten weitere Keulungsmaßnahmen das Fleischangebot verknappen, sagt Rabobank-Analystin Chenjun Pan. Kurzfristig könnte dies allerdings die Preise für Schweinefleisch sinken lassen.
Zuletzt waren drei Betriebe im Osten der Provinz Zhejiang betroffen, wie das Zentrum für Tiergesundheit und Epidemiologie mitteilte. Dort sind mittlerweile 340 Schweine an dem Virus verendet. Zuvor waren bereits mindestens 8.000 Tiere gekeult worden in dem Versuch, die Ausbreitung aufzuhalten, hatte die Tiergesundheitsorganisation OIE gemeldet.
Der Ausbruch der Schweinepest – der erste seiner Art, der je in Ostasien bestätigt worden ist – kommt zu einer ungünstigen Zeit, denn China hat im Zuge seines Handelsstreits mit den USA seine Importzölle auf US-Schweinefleisch auf 70% erhöht. Die USA sind für China einer der Hauptlieferanten von Fleisch. Somit ist Peking gezwungen, sich vermehrt auf die eigene Produktion zu stützen und gleichzeitig andere Lieferanten, beispielsweise aus Europa, zu finden. China ist der weltweit größte Erzeuger und Verbraucher von Schweinefleisch. Sollte im Land eine Knappheit an diesem Produkt auftreten, dürfte das nach Einschätzung von Analysten auch Auswirkungen auf die weltweiten Preise haben.
„Die Entfernung zwischen den ersten ASP-Fällen und dem nun aufgetauchten neuen Ausbruch deutet darauf hin, dass die Seuche sich vermutlich bereits weiter ausgebreitet haben dürfte, als zunächst erwartet worden war“, sagte Chenjun Pan.
Chinas Schweinebestand beläuft sich auf mehr als 400 Mio. Tiere. Kurzfristig dürften sich viele chinesische Bauern vermehrt von ihren Tieren trennen und diese zum Schlachthof schicken, bevor eine Infektion sie eventuell zum Keulen des gesamten Bestandes zwingt. Damit, so die Experten, sei zu erwarten, dass das inländische Schweinefleischangebot kurzfristig steigt und entsprechend die Preise sinken