Mastschweinenotierungen legen zu
Am europäischen Schweinemarkt herrschte wochenlang Verwunderung darüber, dass trotz deutlich unterdurchschnittlicher Lebendmarktversorgung kein ansonsten üblicher Sommerpreisimpuls spürbar war. Die Fleischbranche argumentierte unter anderem mit hohen Lagerbeständen, die nicht über den Drittlandexport, sondern über den Binnenmarkt abgebaut werden mussten. Und weil heuer die Hitzedepression beim Schweinewachstum ausgeprägter ist als sonst, scheint nun die Verknappung auch am Fleischmarkt sowohl bei Frisch- als auch Gefrierfleisch Platz zu greifen. Vor diesem Hintergrund sind die Hauspreisandrohungen der deutschen Marktdominatoren verflogen und die Vereinigung der Deutschen Erzeugergemeinschaften konnte mit plus 6 Cent den Preisanstieg der Vorwoche in ähnlicher Höhe wiederholen. Damit ergibt sich auch in den übrigen EU-Ländern eine eindeutig positive Preisentwicklung.
In Österreich war der Lebendmarkt trotz mittwöchigem Maria Himmelfahrt-Feiertag leergefegt. Während die Tageszunahmen im Maststall im schlachtreifen Alter normalerweise bei 1000 g und darüber liegen, lässt die Tropenhitze diesen Wert in vielen Fällen unter 500 g sinken. Gut messbar ist dieser Leistungseinbruch auch bei den ständig sinkenden Schlachtgewichten, die mit 95,7 kg abermals einen Jahrestiefstwert erreicht haben, teilt Johann Schlederer von der Schweinebörse mit. Zu hoffen ist, dass am Fleischmarkt die zurzeit signifikante Knappheit zur Umsetzung der erforderlichen Preise beziehungsweise Spannen genützt wird. Aufgrund eines abermals nicht bedarfsdeckenden Angebotes konnte die heimische Schweinebörse ein weiteres Plus von 6 Cent verzeichnen. Die Mastschweine-Notierung steigt somit auf 1,57 Euro (Berechnungsbasis: 1,47 Euro) je kg Schlachtgewicht.