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Vion stellt Bezahlsystem in Deutschland um

Der niederländische Fleischkonzern Vion bietet deutschen Schweinemästern ein neues Abrechnungssystem an. Als Grundlage soll der Basispreis der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) dienen. Die sogenannten „Hauspreise“, die bei deutschen Schweinehaltern immer wieder für Unmut sorgen, sollen damit der Vergangenheit angehören. Dies teilte der Chef des Vion-Geschäftsbereichs Schweine, Frans Stortelder, im Rahmen des 25-jährigen Betriebsjubiläums des Schlachthofs Emstek (Niedersachsen) mit, berichtet die „agrarzeitung“ online.

Mit „Hauspreisen“ unterlaufen führende Schweine-Schlachtunternehmen in der BRD immer wieder die Preisempfehlung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG), die als wichtigste Orientierungsgröße für die Mäster gilt. In der Kritik steht dabei häufig auch Vion. In Zukunft sollen sich die Lieferanten für die deutschen Schlachthöfe darauf verlassen können, dass der von der VEZG an jedem Mittwoch festgelegte Vereinigungspreis in den folgenden sieben Tagen auch bezahlt wird. Dafür müssen sich die Mäster allerdings am neuen Vion-Liefermodell „Good Farming Balance“ beteiligen, erklärte Stortelder heute bei der Veranstaltung in Niedersachsen.

Um sich an dem neuen Liefermodell beteiligen zu können, müssen die Mäster mit Vion einen Vertrag schließen, der mit einer Frist von zwölf Monaten gekündigt werden kann. Der Landwirt verpflichtet sich außerdem zu einer kontinuierlichen Lieferung und zur Weitergabe von Management-Informationen aus seinem Betrieb. Vion kommt den Lieferanten dafür bei der Bezahlung der Schweine entgegen. Zum einen verpflichtet sich der Schlachtkonzern dazu, den Vereinigungspreis als Abrechnungsgrundlage zu wählen. Außerdem wurden die Abrechnungsmasken überarbeitet. Das ideale Schlachtgewicht lag bisher bei 86 bis 105 kg. Die Balance-Maske ermöglicht eine abschlagsfreie Anlieferung von Schweinen mit 80 bis 110 kg. Zudem würden sich für die Landwirte Vorteile im Management ergeben, denn durch den breiteren Gewichtskorridor könne der Zeitraum für die Ausstallung verkürzt und der Stall effizienter genutzt werden, so der Geschäftsführer. In den Niederlanden habe Vion mit dem Abrechnungssystem gute Erfahrungen gemacht. In Deutschland solle es noch in diesem Jahr angeboten werden.

Vion ist ein internationaler Fleischerzeuger mit Produktionsstandorten in den Niederlanden und in Deutschland sowie mit Vertriebsunterstützungsbüros in weltweit 13 Ländern. Im Jahr 2017 hat Vion mit 11.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro erzielt