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US-Schweinebauern leiden unter Trumps Politik

Die im Rahmen des Handelsstreits mit den USA eingeführten chinesischen Strafzölle für US-Schweinefleisch scheinen erste Wirkung zu zeigen, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN). Laut Daten der amerikanischen Exportorganisation für Fleisch (USMEF) ist im Mai die Liefermenge einschließlich Nebenerzeugnissen in die Volksrepublik gegenüber dem Vormonat um ein Viertel auf 21.525 t eingebrochen; im Vergleich mit dem Mai 2017 war ein Minus von 37% zu verzeichnen.

Im Zeitraum Jänner bis Mai 2018 verkauften die US-Anbieter insgesamt 125.070 t Schweinefleisch nach China, das waren 18% weniger als im Vorjahreszeitraum. Die nicht von den Strafzöllen betroffenen Lieferungen nach Hongkong waren in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ebenfalls rückläufig, und zwar um 19% auf 62.370 t, teilt „Agra Europe“ mit.

Bereits im April hatte China einen Retorsionszoll von 25% zusätzlich zur bisherigeren Einfuhrabgabe von 12% für US-Schweinefleisch eingeführt. Im Juli kam eine weitere Belastung von 25% hinzu, was laut USMEF den Gesamtzoll auf 62% nach oben trieb. Für die Mitbewerber aus der EU, aus Brasilien und Kanada gilt hingegen nur ein Satz von 12%. „Es ist bedauerlich, dass US-Schweinefleisch im Fadenkreuz eines Streits steht, der nichts mit Schweinefleisch zu tun hat“, erklärte USMEF-Präsident Dan Halstrom. Die Exporte nach China würden in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu einer noch größeren Herausforderung werden.

Auch Mexiko hat Vergeltungszölle für US-Schweinefleisch eingeführt, doch traten diese in zwei Schritten erst im Juni und Juli mit einem Gesamtstrafzoll von 20% in Kraft.