AMA-Exportzahlen: 54 % mehr seit EU-Beitritt
Traditionsgemäß im Rahmen der Grünen Woche in Berlin präsentierte die AMA Marketing erste Schätzungen zum Export agrarischer Produkte. Österreichs Agrar-Außenhandel erfährt demnach starken Aufwind. Die Ausfuhren stiegen mit knapp 7% gegenüber dem Vorjahr so stark wie schon lange nicht mehr. 2017 wurden laut ersten Hochrechnungen Lebensmittel und Agrarwaren im Wert von 11,11 Mrd. Euro exportiert.
Auch die ausgeführte Menge stieg im vergangenen Jahr, nämlich um rund 3%. 2017 standen den Ausfuhren wertmäßige Importe von 12 Mrd. Euro gegenüber. Das Außenhandelsdefizit verringerte sich damit auf knapp 900 Mio. Euro und ist so gering wie seit Jahren nicht mehr.
Die wichtigsten Produktgruppen im Agrarexport sind alkoholfreie Getränke (18%), Fleisch und Fleischzubereitungen (14%) sowie Milch und Milchprodukte (11%). Frisches und zubereitetes Obst und Gemüse sowie Backwaren nehmen jeweils rund 9% im Produkt-Ranking ein.
Seit Österreichs EU-Beitritt konnten vor allem die Ausfuhren von Milchprodukten enorm gesteigert werden, nämlich um 544%. Besonders gut entwickelt haben sich auch die Exporte von Schweine- und Rindfleisch sowie Fleischzubereitungen. Veredeltes Obst und Gemüse, etwa Marmeladen, spielen traditionell eine wichtige Rolle im Lebensmittelexport.
Mehr als ein Drittel der weltweiten agrarischen Exporte Österreichs geht nach Deutschland. Italien steht mit knapp 1,3 Mrd. Euro an zweiter Stelle. Erstmals seit 2014 ist wieder Aufwind im Außenhandel mit dem südlichen Nachbarland zu bemerken, mit einem Exportplus von 5% und einem Außenhandelsüberschuss von 44 Mio. Euro. Die USA liegen auf Platz 3. Dieser Markt verzeichnete im Jahr 2017 einen weiteren Zuwachs, und zwar um 15%, der zum großen Teil auf alkoholfreie Getränke zurückzuführen ist.