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EU-Experten glauben an positive Milch-Entwicklung

Trotz der Schwierigkeiten in den vergangenen Jahren seien die Aussichten für den europäischen Milchmarkt insgesamt positiv, stellt die EU-Kommission in ihrer Langfrist-Prognose („EU Agricultural Outlook 2017 – 2030“) fest. Sie verweist auf den in der EU und weltweit steigenden Bedarf im Bereich Molkereiprodukte. Kurzzeitige Ungleichgewichte am Markt sowie volatile Preise seien allerdings nicht auszuschließen, betonen die Experten.

Bis zum Jahr 2030 dürfte die weltweite Milchproduktion auf mehr als 1 Mrd. t steigen. Der globale Handel mit Milchpulver, Käse und Butter dürfte jährlich im Schnitt um 1 Mio. t Milchäquivalent zunehmen, so die Prognose. Damit wäre die Steigerungsrate deutlich geringer als in den vergangenen zehn Jahren. Die Ausnahme bildet dabei Butter, wo auch künftig ein deutlicher Zuwachs beim Handelsvolumen erwartet wird. China wird insgesamt der größte Importeur von Molkereiprodukten bleiben, obwohl auch hier nicht mehr so große Steigerungsraten verzeichnet werden dürften.

Der Langfrist-Prognose zufolge könnte die EU in den kommenden Jahren rund 30% des globalen Importzuwachses bei Voll- und Magermilchpulver, Käse und Butter abdecken. Zusammen mit Molkenpulver und Milchfrischprodukten könnten die EU-Exporte im Schnitt jährlich um 500.000 t Milchäquivalent zulegen.

Die Kommissions-Experten gehen davon aus, dass in der EU im kommenden Jahrzehnt annähernd 900.000 t Milch zusätzlich jährlich notwendig sein werden, um den steigenden Konsum von Molkereiprodukten (insbesondere Käse, Desserts, Babynahrung, Molkenkonzentrat usw.) zu bedienen. Milch dürfte auch als Zutat für andere verarbeitete Erzeugnisse (Fertiggerichte, Backwaren usw.) an Bedeutung gewinnen. Dem gegenüber sei mit einem weiteren Rückgang des Konsums von Trinkmilch zu rechnen, wird betont.

Der in Europa und weltweit steigende Bedarf an Molkereiprodukten dürfte dazu führen, dass die EU-Milchproduktion jährlich um knapp 1% oder 1,4 Mio. t anwächst, stellen die Experten im „Agricultural Outlook 2017 – 2030“ fest. Dies sei ein „moderater Zuwachs“, wenn man bedenke, dass in den Jahren 2014 bis 2016 die Anlieferung um 10 Mio. t zugelegt habe. Gleichzeitig geben die Experten zu bedenken, dass die EU-Produzenten am Weltmarkt im harten Wettbewerb mit Neuseeland und den USA stünden. Aus diesem „Match“ werde sich künftig das tatsächliche Potenzial für die Steigerung des EU-Angebots ergeben. Angemerkt wird in diesem Zusammenhang, dass der Bedarf an Bioprodukten international weiterhin zunehmen dürfte.