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Borkenkäfer: Riesiger Schaden in NÖ

Mit schweren Zeiten sehen sich derzeit Niederösterreichs Waldbesitzer konfrontiert. Neben dem Eschentriebsterben kam nun bei der Fichte auch noch eine Borkenkäfer-Massenvermehrung hinzu. Schuld daran sind die geringen Niederschläge und die überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Abhilfe soll in dieser Krisensituation ein vom Land NÖ geschnürtes Maßnahmen-Paket bringen. Basis dafür bildete ein Expertengespräch der Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit Vertretern des Landes NÖ sowie der Säge-, Papier- und Plattenindustrie.

Durch den starken Borkenkäfer-Befall sieht sich die heimische Forstwirtschaft gemeinsam mit den verarbeitenden Industrien mit sehr hohen Schadholzmengen konfrontiert. Mehr als 50% des heurigen Nadelholz-Einschlages sind von Borkenkäfern geschädigt, so die Experten. Das befallene Holz muss so schnell wie möglich, aus dem Wald entfernt werden, um keine weiteren Brutstätten für den Käfer zu bilden. Ertragseinbußen der Waldbesitzer und überfüllte Lagerplätze der Holzverarbeiter sind die Folge.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf hat daher mit Vertretern der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, allen voran Hermann Schultes, sowie Partnern aus der Säge-, Papier- und Plattenindustrie ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Für Landwirtschaftskammer-Präsident Schultes keine Selbstverständlichkeit: „Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der gesamten Wertschöpfungskette beeindruckt mich. Es zeigt, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung in dieser Krisensituation nur durch ein tatkräftiges Miteinander möglich ist. Die unbürokratische Unterstützung vom Land Niederösterreich, insbesondere von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landesrat Ludwig Schleritzko, ermöglicht es uns, das Schadausmaß einzugrenzen.“

LH-Stellvertreter Pernkopf: „Die Forstwirtschaft handelt rasch, um befallenes Schadholz aus dem Wald zu bringen. Und wir helfen rasch, um die Forstwirtschaft, die Bäuerinnen sowie Bauern zu unterstützen und um unsere Wälder zu schützen. Dabei setzen wir vor allem darauf, standortgerechte Mischwälder statt Monokulturen wiederaufzuforsten.“

Abschließend weisen Schultes und Pernkopf darauf hin, dass Schadholz in ausreichender Entfernung von Waldbeständen – mindestens 500 m – gelagert werden muss. Eine Trennung zwischen gesundem Holz und „Käferholz“ erleichtert die Klassifizierung und den Abtransport.