Extremes Jahr für Hagelversicherung
Das heurige Jahr hat wieder gezeigt: Der Klimawandel ist längst im Gang und bringt große Herausforderungen für die Landwirtschaft. Zum Jahreswechsels zieht die Hagelversicherung Bilanz über die Schäden. „Hagel, Sturm und Überschwemmungen, vor allem aber die Hitze mit ausbleibendem Niederschlag machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen. Die Konsequenz ist ein Schaden in der heimischen Landwirtschaft von 170 Millionen Euro, davon 130 Millionen bedingt durch das Risiko Dürre, speziell an Kulturen wie Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie dem Grünland“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. „Das Dramatische: Wetterextreme nehmen weiterhin in Häufigkeit und Intensität zu. Der kostenintensive Klimawandel macht den Sommer zu einer Jahreszeit der Gefahren für den standortgebundenen Agrarsektor“, so Weinberger weiter.
Der Winter lag 1,5 Grad über dem Mittel und platzierte sich auf Platz acht der wärmsten Winter der Messgeschichte. Der Frühling verlief überdurchschnittlich warm. Einen neuen Frühlingsrekord gab es am 20. Mai in Bludenz mit 33,7 Grad Celsius. Dazu war es insgesamt einer der 20 trockensten Frühlinge der 164-jährigen Messreihe. Der Sommer war heiß und insgesamt trocken. Die Klimakrise hat dabei erneut deutlich gezeigt: Noch vor zwanzig Jahren wäre dieser Sommer hierzulande der mit Abstand heißeste überhaupt gewesen. Angesichts der hohen Temperaturen in der jüngeren Vergangenheit reiht er sich auf Platz vier der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein (Anmerkung: In Europa war seit mindestens 1979 kein Sommer so heiß wie der im heurigen Jahr). Der Herbst startete mit einem kühlen September, dann folgte der wärmste Oktober der Messgeschichte. Zusammengefasst hatte das Jahr 2022 viele deutlich zu warme Phasen und reiht sich unter die drei wärmsten Jahre in Österreich ein.
„Wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel nicht alle an einem Strang ziehen, wird ein Sommer wie der heurige in wenigen Jahrzehnten zu den kühleren zählen. Angesichts ausbleibender Niederschläge und steigender Temperaturen, aber auch durch die Verbauung unserer Äcker und Wiesen, ist die Selbstversorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln zukünftig massiv gefährdet“, warnt Weinberger und ergänzt: „Es geht bei der Klimakrise und bei der Zerstörung unseres Naturraumes durch Verbauung aber nicht nur um die Landwirtschaft, es geht um die Existenz von uns allen, vor allem aber um die zukünftigen Generationen!“