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16.Bio Austria-Bauerntage warnen und ermutigen

 

Am Dienstag wurden die BIO AUSTRIA-Bauerntage im Bildungshaus Puchberg eröffnet. In Ihrer Rede stellte Obfrau Grabmann fest: „Nie zuvor wurde in dieser Intensität über die Folgen der Erderwärmung diskutiert. Man kann mit Fug und Recht sagen: Das Thema Klimakrise ist im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen.“ Das sei auch wesentlich, um das Schlimmste noch verhindern zu können. „Diese Herausforderung werden wir entweder als Gesellschaft gemeinsam lösen – oder wir werden gemeinsam daran scheitern“, so die oberste Biobäuerin.

Das bedeute auch, dass jede Branche ihren Anteil beitragen müsse. Niemand könne die Verantwortung auf andere abschieben. Auch die Landwirtschaft müsse ihre Verantwortung kritisch reflektieren. „Wir als Bäuerinnen und Bauern haben ein großes Potenzial, zur Lösung der Klimakrise beizutragen. Schon jetzt wird das in einigen Bereichen getan“, so Grabmann. Sie verwies auf den Green Deal der EU-Kommission, der die Zielsetzungen enthalte, Europa bis 2050 zum klimaneutralen Kontinent zu machen – was auch durch eine Stärkung der Bio-Landwirtschaft erreicht werden solle.

Die Klimawissenschaftlerin Kromp-Kolb erläuterte die wesentlichen Fakten zur globalen Klimaerwärmung und den Konsequenzen – für die Gesellschaft insgesamt und die Landwirtschaft. Bei einem Weiter-so wird bis Mitte des Jahrhunderts die Temperatur um 5 Grad Celsius ansteigen. Die Folgen seien heute nicht vorstellbar. Denn schon bei 1,5 Grad mehr – wie in den Klimazielen von Paris festgehalten – würden viele Städte zeitweise unbewohnbar werden. „Wir stehen vor der Entscheidung, ob wir den Anstieg bei 1,5 Grad begrenzen und damit die Situation stabilisieren, oder ob wir in eine Phase der ständigen, unkontrollierbaren Erderwärmung eintreten“, betonte die Kromp-Kolb. Fest stehe: „Wir haben allen Grund uns vor dem Klimawandel zu fürchten. „Ein weiterer Temperaturanstieg bedeute Mehrerträge im Grünland im Westen Österreichs. Andererseits werde es Verluste in Form von Ökosystemleistungen, etwa im Bereich der Bestäubung durch Insektenschwund, als auch in Form von zunehmenden Extremwetterereignissen geben. „In Summe wird die Landwirtschaft in Österreich Verlierer des Klimawandels sein“, resümierte Kromp-Kolb. Dagegensteuern sei auf betriebsindividueller Ebene etwa durch Sortenwahl oder Anpassung der Bodenbearbeitung, sowie durch Investitionen, z.B. in Bewässerungsanlagen – und Minderung der Emissionen möglich. Kromp-Kolb wies auf die zentrale Rolle von Böden als CO2-Speicher hin. Durch humusaufbauende Wirtschaftsweise könne dem Klimawandel entgegengewirkt werden.