Weniger Mühlen mahlen mehr Getreide
In Österreich wurden im abgelaufenen Getreidewirtschaftsjahr 2016/2017 rund 847.293 t Getreide von 100 Mühlen vermahlen, vor zwei Jahren waren es noch 109 Mühlen. Die Vermahlungsmenge stieg in den letzten beiden Jahren um 72.000 t. Dafür sind vor allem der Ausbau der Verarbeitungskapazitäten der zehn größten Mühlen um 63.000 t verantwortlich, teilt die Agrarmarkt Austria (AMA) mit. Die Gruppe der Kleinmühlen mit einer jährlichen Vermahlungsmenge unter 1.000 t, verzeichnet in Summe eine konstante Menge, wobei jedoch neun Betriebe in den letzten beiden Jahren ihre Tore schließen mussten. Entsprechend der steigenden Bionachfrage wurde seit 2014/15 die Biovermahlung um rund 18.000 t aufgestockt.
Die Hauptgetreidearten für die Vermahlung sind in Österreich Weichweizen, Hartweizen, Dinkel und Roggen. Die geringen Mengen an Maisvermahlung (Maisgrieß) sind in diesen Aufstellungen nicht enthalten.
Der Anstieg der Vermahlungsmenge bei einzelnen Getreidearten ist bemerkenswert: Während die Weichweizenvermahlung in den letzten zwanzig Jahren um 161.000 t ausgebaut wurde, erhöhte sie sich bei Hartweizen um 29.000 t. Bei Roggen wurden von den Müllern um 6.000 t mehr verarbeitet, wobei im letzten Jahr einer der größten Anstiege (+5.000 t) zu verzeichnen war, obwohl die inländische Roggenproduktion stark im Rückgang ist. Dinkel legte in den letzten sieben Jahren um 14.000 t zu, wodurch ein relativer Anstieg von 150% von dem beliebter werdenden Brotgetreide mit einem überwiegenden Bioanteil erreicht wurde. Die Vermahlung an Biogetreide nahm in den letzten sieben Jahren um 23.000 t auf knapp 72.000 t zu.