Foto: ÖWM /Anna Stöcher

Weinwirtschaft „stärker im Fluss denn je“

Die Österreich Wein Marketing (ÖWM) lud vergangene Woche zum Marketingtag 2018 ins Austria Center Vienna. Rund 400 interessierte Besucher aus allen Sparten der Weinbranche wurden von besonders hochkarätigen Referenten informiert. Zu den Höhepunkten gehörten dabei der Gastvortrag der internationalen Weinikone Jancis Robinson und eine Podiumsdiskussion zur Problematik von Prüfverkostungen.

In seiner Einleitung zum Marketingtag empfahl ÖWM-Geschäftsführer Willi Klinger, „in der derzeitigen Situation rasanter Veränderungen im Weinsektor etwas mehr Flexibilität statt starrer Dogmen, ohne das Erreichte aufs Spiel zu setzen“. Dies betreffe die Entwicklung der ausständigen DACs, den Umgang mit Umweltfragen und auch die Frage der Weinstile und Produktionsmethoden. Einen Meilenstein beim DAC-Herkunftsmarketing erwartet Klinger 2018 in der Steiermark. Schließlich plädierte Klinger auch für die Abschaffung der kontraproduktiven Sektsteuer.

2017 war aus Sicht der ÖWM ein äußerst spannendes und erfolgreiches Jahr, in dem auch ein neues Corporate Design umgesetzt wurde. Höhepunkt war der Relaunch der ÖWM-Website, die sich jetzt unter www.oesterreichwein.at im neuen Gewand präsentiert. Erfolgreich war die österreichweite „Wein als Geschenk“-Kampagne in der Vorweihnachtszeit, mit der mehr als 100 Mio. Kontakte erreicht wurden. Aus Veranstaltungssicht war 2017 außergewöhnlich: Neben dem Weingipfel stellte die erste Edition von „Vinexpo Explorer“ das Weinland Österreich ins internationale Rampenlicht. 2018 startet die ÖWM mit „New Faces“ ein neues Format, das aufstrebenden heimischen Weingütern die Möglichkeit bieten wird, gemeinsam mit der ÖWM internationale Märkte neu für sich zu erschließen.

Große Aufmerksamkeit erfuhr der Vortrag der Grande Dame des Weinjournalismus, Jancis Robinson. Nachdem sich die Weinwelt stärker im Fluss befinde denn je und eine Vielzahl neuer Weinstile hervorbringe, so Robinson, forderte sie mehr Flexibilität bei der Weinbeurteilung. Auch alternative Weine seien eine Bereicherung. In der heutigen Zeit ließen sich vor allem junge Leute nicht mehr vom Gaumen eines Weinkritikers vorschreiben, wie Wein zu schmecken habe. Was letztlich zähle, seien Sauberkeit und Qualität der Weine. In der abschließenden Podiumsdiskussion lautete der Grundtenor, dass Beurteilungskriterien zur Feststellung der Qualität von Wein weiterentwickelt und nicht abgeschafft werden sollten. Auch ein im Saal durchgeführtes Online-Publikumsvoting bestätigte diese Meinung: 83% befürworteten die Beibehaltung der Prüfverkostung.