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VÖS: „Gentechnik im Schweinefutter keine Täuschung“

„Österreichisches Schweinfleisch wird unter Einhaltung strenger gesetzlicher Vorgaben produziert. Das AMA-Gütesiegel steht in diesem Zusammenhang für die österreichische Herkunft des Frischfleischs und schreibt nicht vor, dass gentechnikfreie Futtermittel eingesetzt werden müssen“, stellt der Obmann des Verbandes Österreichischer Schweinebauern (VÖS), Walter Lederhilger, zu einer Aussendung von Greenpeace fest, in der es hieß, man habe „Gentechnik-Futter bei AMA-Schweinefleisch“ nachgewiesen. Von einer Täuschung oder gar einem Skandal könne daher keine Rede sein. Im Gegenteil, die AMA habe bereits spezielle Module entwickelt, welche den Einsatz von GVO-freien Futtermitteln auch bei Schweinefleisch gewährleisten könnten. Diese Art der Fütterung sei aber derzeit nicht flächendeckend möglich.

„Die heimischen Schweinebauern erzeugen den überwiegenden Anteil der Futtermittel selbst am Betrieb. Bei Soja sind wir aber auf Importe, auch aus Übersee, angewiesen. Soja ist wegen seines hohen Gehaltes an Eiweiß ein wichtiger Bestandteil der Futterrationen heimischer Schweine. Die benötigten Sojamengen können wir derzeit nur teilweise mit Ware aus österreichischer Produktion oder mit europäischem Soja in einer wirtschaftlich vertretbaren Art und Weise abdecken. Dieses Problem teilen wir mit vielen Ländern in der EU“, erklärt der VÖS-Obmann. Neben der Verfügbarkeit müsse auch bedacht werden, dass der Preis für Nicht-GVO-Soja um bis zu 30% höher ist.

Im Zusammenhang mit Sojaimporten aus Übersee, auch aus gentechnisch veränderten Pflanzen, hält Lederhilger eine europäische Lösung für zielführender als nationale Alleingänge. „Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die heute beginnende ‚Europäische Eiweiß-Konferenz‘ in Wien mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger und Agrarkommissar Phil Hogan. Damit soll ein Prozess gestartet werden, der die Entwicklungspotenziale und Möglichkeiten von Eiweißpflanzen für die Lebens- und Futtermittelproduktion in der EU forcieren soll“, unterstreicht Lederhilger. Sowohl die heimischen Schweinebauern als auch die Fleischbranche stünden im Wettbewerb mit europäischen und internationalen Anbietern auf den Exportmärkten. Ohne EU-Schulterschluss in diesen Belangen stehe Österreich auf verlorenem Posten, da in vielen Ländern der Verzicht auf GVO-Futtermittel überhaupt kein Thema sei.