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USA erhalten Handelserleichterungen für Rindfleisch

Die US-amerikanischen Farmer bekommen besseren Zugang zum EU-Rindfleischmarkt. Der Großteil eines bestehenden zollfreien Einfuhrkontingents wird künftig für die USA reserviert. Darauf habe man sich nun geeinigt, teilt die EU-Kommission den Mitgliedstaaten heute mit. Damit gehen langjährige Verhandlungen um das EU-Importkontingent im Ausmaß von 45.000 t hochwertigem, hormonfreien Rindfleisch zu Ende.

Gemäß dem Mandat des EU-Rates hat die Kommission mit den Vereinigten Staaten und anderen wichtigen Lieferländern eine grundsätzliche Einigung erzielt, wonach künftig 18.700 t des Kontingents für die USA reserviert werden. Die ausschließlich den US-amerikanischen Rindfleischlieferanten zugängliche Menge wird in den kommenden sieben Jahren auf 35.000 t aufgestockt. Argentinien, Australien, Brasilien und andere Drittländer müssen sich die Restmenge teilen.

Das Kontingent wurde 2013 von der EU eingerichtet, um sich mit den USA im sogenannten „Hormonstreit“ einigen zu können. Später wurden wegen der WTO-Regeln neben den USA weitere Fleischlieferanten hinzugenommen. Die weniger wettbewerbsfähigen US-Amerikaner hatten daraufhin ständig Anteile an ihre Wettbewerber aus Argentinien, Australien und Brasilien verloren. Mit der Reservierung stehen die USA nun deutlich besser da. Die EU sorge mit der geänderten Aufteilung des Rindfleischkontingents für eine neue Phase in den europäisch-amerikanischen Handelsbeziehungen, lobte EU-Agrarkommissar Phil Hogan die gelungene Verständigung. Er betonte auch, „das Abkommen wird das Gesamtvolumen, die Qualität oder die Sicherheit des in die EU eingeführten Rindfleischs nicht verändern, wobei die hohen europäischen Standards eingehalten werden“.

In dem zwischen der EU und den USA angestrebten Freihandelsabkommen soll aber nach Ansicht Brüssels die Landwirtschaft keine Rolle spielen. Dagegen forderte US-Präsident Donald Trump am Rande der Gespräche wiederholt einen besseren Marktzugang für US-amerikanische landwirtschaftliche Erzeugnisse in der EU.