Ursprunger Schüler aktiv im Hochwasserschutz
Tolle Umweltaktion von Schülerinnen und Schülern der HBLA Ursprung. Sie sorgten für eine Neugestaltung des in Berndorf, an der Landesgrenze zu Oberösterreich gelegenen Rückhaltebeckens. Dafür setzten sie mehr als 1.300 Bäume und Sträucher ein. Das Becken samt Staumauer wurde vor zwei Jahren im Zuge der Wildbachverbauung zum Schutz der umliegenden Orte vor Jahrhunderthochwassern errichtet. Die Gemeinde Berndorf hatte dann nach Möglichkeiten gesucht, die großen Flächen auf natürliche Art und Weise bestmöglich zu nutzen. Den Zuschlag für ihr Konzept erhielten schließlich die Schüler der auf Landwirtschaft sowie Umwelt- und Ressourcenmanagement spezialisierten Lehranstalt in Elixhausen.
“Es ist einfach großartig, was die engagierten Jugendlichen aus Ursprung im Rahmen ihres Schulprojekts hier geschaffen haben”, zeigt sich der Berndorfer Bürgermeister Johann Stemeseder von der Aktion begeistert. “Nach extremen Niederschlägen, die zu massiven Überschwemmungen im Ortskern führten und auch die Gemeinden Perwang, Palting, Lochen und Jeging im benachbarten Innviertel gefährdeten, mussten wir unseren Wildbach verbauen und das Retentionsbecken mit insgesamt 160.000 Kubikmeter Fassungsvermögen errichten. Rund 1,7 Mio. Euro haben wir dafür investiert. Diese Fläche wollten wir aber nicht brachliegen lassen. Ziel war es, sie sowohl für die heimische Tierwelt als auch für unsere erholungssuchenden Bewohner möglichst natürlich und umweltschonend zu nutzen.”
Gemeinsam mit ihrem Lehrer Peter Schwaiger und in Kooperation mit einem Büro für Landschaftsplanung aus Wien erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der HBLA Ursprung ein umfassendes Bepflanzungskonzept. “Für uns bot sich hier eine perfekte Gelegenheit für die schulische Umsetzung von theoretischem Wissen in der Praxis”, erklärt Schwaiger. “Wir haben in dem Projekt sehr darauf geachtet, ausschließlich heimische Wildgehölzarten zu verwenden, die vom Verein ‘Regionale Gehölzvermehrung’ aus Niederösterreichischen Wildbesammlungen vermehrt und in Partner-Forstbaumschulen herangezogen wurden.”
Die Herkünfte der Gehölze stammen aus dem Alpenvorland und stehen biogeografisch mit dem Salzburger Flachgau in enger großlandschaftlicher Beziehung. Die Neugestaltung der mehr als 2.500 Quadratmeter großen Fläche rund um das Rückhaltebecken wurde eng mit Anton Pichler von der Wildbach- und Lawinenverbauung abgestimmt und umfasst eine nach sieben Gehölzthemen gegliederte Bepflanzung, jeweils speziell geeignet für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Auch ein Habitat für Echsen und andere Reptilien wurde errichtet. Zudem wurde die Möglichkeit erhalten, künftig einen Rundweg für Spaziergänger, Familien mit Kindern und alle interessierten Naturfreunde zu schaffen.