Stefan Steiner erringt Silbermedaille im Graslandpflügen
Ein sensationelles Ergebnis erreichte Österreich bei der 64. Weltmeisterschaft im Pflügen, die am vergangenen Wochenende in Kenia über die Bühne ging. So konnte der 24-jährige Beetpflüger Stefan Steiner aus Kematen an der Krems (OÖ) die Silbermedaille auf Grasland erkämpfen und somit beweisen, dass die Alpenrepublik zu den Top-Pflügernationen der Welt zählt. In der Gesamtwertung erzielte er darüber hinaus den ausgezeichneten fünften Platz. Eine absolut respektable Leistung zeigte auch der bereits WM-erfahrene Drehpflüger Hannes Heigl aus Ernsthofen (NÖ), der sich trotz schwierigster Bodenverhältnisse den 14. Platz sichern konnte. Der diesjährige Sieg im Beetpflug ging an die USA, im Drehpflug war Irland siegreich.
Einmal mehr war die Pflüger-WM ein sportlicher Event der Superlative, bei dem 44 Teilnehmer aus 23 Nationen um die Medaillen kämpften. Mit Heigl startete ein erfahrener Drehpflüger, der unter anderem schon zweimal Gold bei Bundesentscheiden gewonnen und 2015 in Dänemark WM-Erfahrung gesammelt hatte. Auch dem Beetpflüger Steiner war es in zahlreichen Landes- und Bundesentscheiden gelungen Medaillen zu erringen, bevor er sich im Vorjahr das WM-Ticket sichern konnte. Sehr positiv wirkte sich in Kenia sicherlich aus, dass Österreich als eine der ersten Nationen mit einem intensiven Training gestartet hatte.
Am ersten Tag fand traditionellerweise der Stoppelfeld-Durchgang statt. Dabei konnten sich Steiner und Heigl den neunten beziehungsweise 14. Platz erpflügen. Am zweiten Tag wurde dann der Grasland-Durchgang abgehalten, bei dem Steiner den zweiten Platz und somit die Silbermedaille errang. Heigl schaffte abermals den 14. Platz. In der Gesamtwertung ergab das Rang fünf für den Oberösterreicher und Rang 14 für den Niederösterreicher. „Für uns war die Teilnahme an der Pflüger-WM ein großartiges und unvergessliches Erlebnis, von dem wir mit Sicherheit noch lange zehren werden. Obwohl wir mit höchst herausfordernden Bodenverhältnissen zu kämpfen hatten, ist uns einiges gelungen, worüber wir uns sehr freuen“, so Steiner und Heigl.
„Einen besonderen Dank möchten wir einerseits unseren Sponsoren aussprechen und andererseits unserem engagierten wie auch fachkundigen Trainer- und Betreuerteam, das uns mit vollem Einsatz unterstützt hat“, betonen die beiden Teilnehmer. Als Sponsoren fungierten heuer Mitas, Steyr Traktoren, Lindner, Genol und die Österreichische Hagelversicherung. Ohne sie wäre es unserem rot-weiß-roten Pflüger-Team wohl kaum möglich gewesen, sich so optimal auf die WM vorzubereiten. Als Trainer und Betreuer waren Bernhard Altmann, Josef Heigl, Johann Steiner und Georg Menitz vor Ort, die früher selbst bei unzähligen Wettbewerben Spitzenplätze erzielt hatten und ihr kostbares Know-how heute gerne an die Jugend weitergeben.
Seit jeher gilt das Pflügen als Königklasse unter den Agrarbewerben, das auch die nicht-landwirtschaftliche Bevölkerung mit seinem perfekten Zusammenspiel von Mensch und Technik in seinen Bann zieht. „Schon seit Jahrhunderten wird der Pflug im Ackerbau eingesetzt, um den Boden aufzulockern und für die Saat vorzubereiten. Obwohl diese Tätigkeit heute mit Hilfe einer hoch entwickelten Maschinerie geschieht, kommt es nach wie vor auf den Pflüger und sein Können an. So bestimmen Tiefe der Furchen, gleichmäßige Abstände und die mechanische Abstimmung den Erfolg – nicht nur im Arbeitsalltag, sondern auch in der Wettbewerbssituation“, erklärt Trainer Bernhard Altmann.