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Stärkekartoffeln werden wirtschaftlich interessanter

„Jahr für Jahr zeigen unsere heimischen Stärkekartoffelproduzenten, was alles möglich ist. Witterung und Marktlage sind wesentliche Faktoren für diese wichtige Branche der Landwirtschaft. Aber auch die aktuellen Trends sind für unsere Bäuerinnen und Bauern entscheidend, um künftig erfolgreich am Markt bestehen zu können und diese spielen uns derzeit in die Hände. Hier ist das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, erklärte Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Vizepräsident Otto Auer bei der Generalversammlung der Stärkekartoffelproduzenten in Waidhofen/Thaya.

Die positiven Zukunftsaussichten werden vor allem durch die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen unterstützt wie das anschließende Fachprogramm den rund 350 Besuchern verdeutlichte. „Ich sehe die Zukunft der Kartoffelstärke am internationalen Markt sehr positiv. Es ist ‚DIE‘ unsichtbare Zutat, die in jedem Einkaufskorb landet“, so Fachreferent Peter C Peterson, Vizepräsident des Europäischen Stärkekartoffelverbandes CESPU und Stärkekartoffelbauer aus Dänemark. Egal ob Ketchup, Süßigkeiten, Teige oder Soßen überall spielt Kartoffelstärke eine wichtige Rolle.

Aber auch der „Vegan-Trend“ unterstützt die Absatzmöglichkeiten für Stärkekartoffelproduzenten. „Die Kartoffelstärke ist aktuell und trendy. Sie ist rein pflanzlich und frei von Allergenen, Gluten oder Laktose“, so Peterson weiter. Zusätzlich kann die Kartoffelstärke im Rahmen der derzeitigen Ernährungstrends mit ihrer Viskosizität, dem neutralen Geschmack, der transparenten Farbe, ihrem hohen Proteingehalt und ihrer langen Haltbarkeit punkten. Laufend neue Entwicklungen bringen neue Absatzmöglichkeiten für Kartoffelstärke auf den Markt.

„Im Vergleich zu anderen Marktfruchtkulturen rechnet sich die Stärkekartoffelproduktion sehr gut. Natürlich ist dafür auch der Ertrag entscheidend. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass unsere Bäuerinnen und Bauern im Vorfeld sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen und auch der Arbeitseinsatz ein sehr großer ist“, gab Auer zu bedenken, der den enormen Einsatz der Stärkekartoffelproduzenten schätzt.

Derzeit wird nach Einsatzmöglichkeiten gesucht, um auch die Fasern, die bei der Kartoffelstärkeproduktion anfallen, entsprechend nutzen zu können. „Ich teile den Optimismus für die Zukunft der Stärkekartoffeln und freue mich über die Ankündigung von Agrana-Generaldirektor Marihart, dass Agrana in Österreichs einzigem Stärkekartoffelwerk in Gmünd weiter investieren will. Dieses klare Bekenntnis zum Standort im Waldviertel ist für die Stärkekartoffelanbauer eine Motivation, die Produktion professionell weiterzuführen und auszubauen“, so Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung Österreichischer Stärkekartoffelproduzenten (VÖSK) und wies abschließend noch auf eine Neuerung hin. „Das bisherige Delegiertensystem unserer Vereinigung wird künftig von einer alljährlichen Vollversammlung aller Mitglieder ersetzt.“