Foto: BML Hemerka

Staatspreise Wald für Vorzeigeprojekte verliehen

 

Sechs Preisträgerinnen und Preisträger wurden am 29. November 2024 von Forstminister Nobert Totschnig mit dem Österreichischen Staatspreis Wald ausgezeichnet. Der Preis wird an Vorzeigeprojekte in der Forstwirtschaft vergeben.

Minister Totschnig: „Mit dem Staatspreis Wald setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für jene Menschen, die tagtäglich Großes leisten. Der Preis steht seit seiner Gründung für die vorbildliche Bewirtschaftung und Innovation in der Forstwirtschaft. Er würdigt die Fähigkeit, den Wald gleichzeitig naturverträglich und wirtschaftlich zu nutzen und dabei auch zukünftige Generationen im Blick zu behalten. Auch dieses Jahr wurde eine Vielzahl an außergewöhnlichen Projekten eingereicht. Ich gratuliere allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und besonders den Preisträgerinnen und Preisträgern der sechs Kategorien.“

Der Staatspreis Wald wurde in 6 Kategorien vergeben

1. Nachhaltige Waldbewirtschaftung

Ausgezeichnet werden Betriebe oder Projekte, die die vielfältigen Leistungen des Waldes durch eine bewusste, nachhaltige Bewirtschaftung sicherstellen. Neben ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten werden insbesondere auch die Bereiche Bewusstseinsbildung und Zusammenarbeit betrachtet.

Der Staatspreis ging an Rainer Wolfgang Göschl aus der Steiermark für sein Projekt „Forstbetrieb Göschl – Am Puls der Zeit seit Generationen“.

2. Klimaangepasste Waldbewirtschaftung

Ausgezeichnet werden Betriebe oder Projekte, die die Wirkungen des Waldes durch eine klimaangepasste Bewirtschaftung langfristig sicherstellen. Neben der genetischen und strukturellen Vielfalt im Bestand werden Monitoring- und Vorsorgemaßnahmen in Bezug auf Störungsresistenz bewertet. Zudem fließen die Bereiche Wissensmanagement und Bewusstseinsbildung in die Bewertung ein.

Der Staatspreis ging an Günter Kleinszig aus Kärnten für sein Projekt „Wolschartwald – Klimafitter Wald zwischen ökologischer Notwendigkeit und ökonomischer Machbarkeit“. Nach dem starken Schneebruch 1995/96 wurde begonnen, die Baumartenwahl an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. Der Betrieb Kleinszig erhält Totholz für „Spechtbäume“ und hat 500 Nistkästen installiert, welche regelmäßig gewartet werden.

3. Schutzwaldmanagement

Ausgezeichnet werden Betriebe oder Projekte, die dazu beitragen, die vielfältigen Funktionen des Schutzwaldes zu sichern und nachhaltig zu verbessern.

Der Staatspreis ging an die Agrargemeinschaft Göriacher Genossenschaftswald aus Salzburg für ihr Projekt „Zukunftsorientiertes Schutzwaldmanagement der Agrargemeinschaft Göriacher Genossenschaftswald“. In der Biosphärenparkgemeinde Göriach wird der Schutz des Siedlungsraums durch eine zukunftsorientierte Schutzwaldbewirtschaftung mit Fokus auf die Bedürfnisse der Bevölkerung vor Ort, Forstschutz im Steilgelände und einen klimafitten Wald für Generationen gewährleistet.

4. Wald-Wild-Management

Ausgezeichnet werden Betriebe oder Projekte, die die vielfältigen Leistungen des Waldes durch ein bewusstes, nachhaltiges jagdliches Management langfristig sicherstellen.

Der Staatspreis ging an die Jagdgemeinschaft Sulzberg II aus Vorarlberg für ihr Projekt „Neuausrichtung der Genossenschaftsjagd Sulzberg ll“. Die Jagdgemeinschaft kombiniert traditionelles Jagdbrauchtum, moderne Methoden und ökonomische Nachhaltigkeit.

5. Innovation

Ausgezeichnet werden Betriebe oder Projekte, die eine technologie-, verfahrens- oder produktorientierte, soziale, kulturelle oder pädagogische Innovation zum Thema Forst/Holz bieten.

Der Staatspreis ging an die palos GmbH der LIECO-Gruppe für ihr Projekt „Digitales Referenzwaldgebiet Sparbach zur Entwicklung und Evaluierung einer Plattform für digitales Forstmanagement“. Das „Digitale Referenzwaldgebiet Sparbach“ setzt durch seine innovative Kombination von Laserscanning, Drohnen-, Luft- und Satellitenbildern neue Maßstäbe in der Forstinventur.

6. Jugend

Ausgezeichnet werden Projekte und Ideen, die von jungen Menschen (jünger als 20 Jahre) entwickelt bzw. umgesetzt werden. Dabei kann es sich um eigene Entwicklungen bzw. Innovationen oder auch besonders gelungene Abschlussarbeiten handeln. Zudem können kulturelle und soziale Projekte, Software, Apps, Videos, Blogs oder sonstige interaktive Arbeiten eingereicht werden.

Der Staatspreis ging an die Landjugend Krumbach (Niederösterreich) für das Projekt „Durchforstung des Gemeindewaldes für den guten Zweck“. Einmal im Jahr durchforsten die Mitglieder der Landjugend Krumbach den Wald der Gemeinde Krumbach. Aus dem geschlagenen Holz werden Hackschnitzel produziert und verkauft. Der Reinerlös wird für einen guten Zweck gespendet.