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Sofortmaßnahme soll zur Wiederaufforstung motivieren

Um alle wichtigen Funktionen der österreichischen Wälder – so auch das volle Klimaschutz- und Erholungspotenzial – wiederherzustellen, hat das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus  gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer  Österreich eine Sofortmaßnahme erarbeitet. Diese trägt den Titel „Wiederaufbau und Pflege des forstwirtschaftlichen Potenzials“ und soll durch die Klimaverschlechterung in Existenznot geratene Waldbauern mit einer gezielten Unterstützung dazu motivieren, dringend notwendige Arbeiten zur Aufforstung und weiteren Pflege dieser Flächen durchzuführen. Das gaben Maria Patek, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, sowie Josef Moosbrugger, Präsident der LK Österreich, gemeinsam bekannt und kündigten weitere Schritte an, die dieser Sofortmaßnahme folgen sollen.

„Der Schadholzanfall schreitet im Eiltempo voran. Darum müssen wir handeln – und wer schnell hilft, hilft doppelt. Mit den Sofortmaßnahmen unterstützen wir die Waldbesitzer bei den notwendigen Aufforstungen. Österreichs Wälder müssen klima- und zukunftsfit werden – dafür müssen wir alle an einem Strang ziehen“, betont Patek und ergänzt: „Was wir heute nicht in den Wald investieren, bekommen die nächsten Generationen zu spüren. Fehlende Investitionen schaden der Schutzwirkung unserer Wälder, der Holzversorgung und führen auch zum Verlust der Erholungswirkung. Mit den Sofortmaßnahmen stärken wir auch den Wald als Klimaregulator, denn weniger Forst bedeutet auch weniger CO2-Speicher.“

„Die Holzmarktsituation ist zurzeit derart katastrophal, dass viele Waldbauern keinerlei Perspektive mehr darin sehen, ihre kaputten Waldbestände wieder aufzuforsten. Um ihre Investitionsbereitschaft wiederherzustellen, arbeiten wir mit dem Ministerium intensiv an effektiven, sowohl kurz- als auch langfristig wirkenden Maßnahmen. Mit der Unterstützung für die arbeitsintensiven und teuren Pflegearbeiten ist nun ein entscheidender Erste-Hilfe-Schritt gelungen, der neue Hoffnung gibt. Und wir arbeiten an weiteren Maßnahmen. Ein großes Danke aber jetzt schon an Bundesministerin Maria Patek und ihre Vorgängerin Elisabeth Köstinger, dass sie unsere Hilfeschreie ernst genommen und das Problem zusammen mit uns aktiv angepackt haben“, unterstreicht Moosbrugger. „Es geht nicht nur um zahlreiche Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft sowie in den vor- und nachgelagerten Bereichen. Vielmehr geht es auch um unsere Wälder als natürliche Klimaanlagen, Holzlieferanten der Zukunft und Horte der Biodiversität.“

Das neue und zusätzliche Element des „Wiederaufbaus und der Pflege des forstwirtschaftlichen Potenzials“ ist, dass nach borkenkäferbedingten Zwangsnutzungen die Pflege der neu aufgeforsteten Wälder mit einem Euro je gepflanztem Baum (brutto) unterstützt werden soll. Gelten soll die Maßnahme auch rückwirkend für Aufforstungen in den Jahren 2018 und 2019, wobei Ergänzungsanträge zu stellen sind. Die Maßnahme soll ab Oktober 2019 wirksam werden.

Welche Gesamtsumme in diese Maßnahme fließt, wird davon abhängen, in welchem Umfang diese von den heimischen Waldbauern in Anspruch genommen wird. Aktuelle Schätzungen liegen bei bis zu 20 Mio. Euro, wobei derzeit noch nicht absehbar ist, wie sich die Borkenkäfersituation in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. „Je mehr die Maßnahme in Anspruch genommen wird, desto besser“, sind sich Patek und Moosbrugger einig. „Jeder Euro, der hier hineinfließt, zahlt sich für Wald, Klima, uns und unsere Kinder hundertfach aus.“