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Schweinemarkt gut geräumt

Die Lage am europäischen Schweinemarkt, wo die Nachfrage seit Jahresbeginn immer leicht über dem zur Verfügung stehenden Angebot liegt, bleibt trotz verringerter Schlachtkapazität und wetterbedingt gedämpftem Grillartikelgeschäft weiter aufrecht. Die Verhältnisse am Fleischmarkt stellen sich aber differenzierter dar. Beispielsweise wird aus Deutschland berichtet, dass im Frischfleischhandel Preiszugeständnisse gewährt werden mussten. Das Hauptfundament des Preisgefüges ist weiterhin der Export nach Asien. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) hat ihren Basispreis für Schlachtschweine um 3 Cent gegenüber der Vorwoche erhöht. Spanien zeigt sich diesbezüglich sehr zufrieden und dürfte sogar von der immer noch aufrechten Chinaexport-Sperre des deutschen Branchenriesen Tönnies profitieren.

In Österreich sind schlachtreife Schweine anhaltend gesucht, und zwar nicht wegen der Umsatzsteigerungen am Fleischmarkt, sondern wegen des im Vergleich zu den Vorjahren unterdurchschnittlichen Schlachtschweineangebots. Für die erste Maiwoche hinkt man mengenmäßig mindestens um 5% hinterher, wodurch trotz des Feiertags am kommenden Montag und von Dumpingangeboten aus Deutschland seitens der Abnehmer ein Plus von 3 Cent an der heimischen Schweinebörse fixiert werden konnte. Die Mastschweine-Notierung steigt somit auf 1,72 Euro/kg Schlachtgewicht (Berechnungsbasis: 1,62 Euro).

Die Schweinefleischproduzenten der EU konnten in den ersten zwei Monaten dieses Jahres ihre Drittlandexporte um 12% auf rund 653.000 t erhöhen, berichtet die EU-Kommission. Der größte Anteil davon entfiel auf China, das mit 271.000 t um 13% mehr Schweinefleisch aus Europa kaufte. Die Lieferungen nach Japan konnten von Jänner bis Februar 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 12% auf 65.000 t erhöht werden, jene nach Hong Kong stiegen um 9% auf 58.000 t und die nach Südkorea konnten sogar um 50% auf 48.000 t gesteigert werden. Ein leichtes Minus wurde bei den Exporten auf die Philippinen verzeichnet, diese fielen mit 36.000 t um 5% geringer aus.