Schmiedtbauer plädiert für objektivierte PSM-Debatte
Diese Woche hat der Agrarausschuss des EU-Parlaments mit dem EU-Agrarkommissar über die Verwendung von Glyphosat debattiert. Dabei wurde die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, besonders von Glyphosat, von links wie von rechts pauschal als schädlich und schlecht verunglimpft. „Diese Haltung kann ich als praktizierende Landwirtin nicht nachvollziehen“, sagt Simone Schmiedtbauer, ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament und erklärt: „Wenn Pflanzenschutzmittel maßvoll und effektiv eingesetzt werden, dann hilft das dabei eine regionale, saisonale und produktive Lebensmittelerzeugung in Europa zu gewährleisten.“ Sie spricht sich dafür aus, dass man bei der Debatte um die weitere Zulassung der wissenschaftlichen Bewertung das letzte Wort zugesteht.
Ebenso warnt Schmiedtbauer im Zuge der Debatte vor einer drastischen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, solange es keine praxistauglichen Alternativen am Markt gibt: „Die Auswirkungen einer drastischen Reduktion von Pflanzenschutzmitteln für die heimische Produktion kann man unmöglich von der Hand weisen. Schon jetzt sehen wir bei Kürbis,- Rüben,- Raps,- und Kartoffelbäuerinnen und -bauern massive Probleme und Ernteausfälle durch das Verbot von effektiven Pflanzenschutzmitteln. Wer also behauptet, eine Reduktion ohne gangbare Alternativen hätte keine Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgungssicherheit aus heimischer Hand, den lade ich ein, auch einmal mit den Landwirtinnen und Landwirten zu sprechen“, sagt Schmiedtbauer.
„Es liegt im Interesse der Landwirtinnen und Landwirte, Pflanzenschutzmittel so sparsam einzusetzen wie möglich, denn wir sind Verbündete im Kampf für mehr Klima- und Umweltschutz, keine Gegner, deren Arbeit man so weit wie möglich einschränken muss. Eine radikale verpflichtende Reduktion ohne Alternativen ist aber der falsche Weg, denn das würde die Produktion in Europa gefährden. Die Mittel für mehr Nachhaltigkeit müssen Regionalität, Saisonalität und klein- und mittelstrukturierte Familienbetriebe sein, wie wir sie in Österreich glücklicherweise haben, nicht noch mehr Importe. Zum Klima- und Umweltschutz kann und muss jeder einzelne einen Beitrag leisten – und zwar mit beherzten Kaufentscheidungen, dem Griff zu heimischen Produkten im Supermarkt“, so Schmiedtbauer.