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Russland hält an Lebensmittelembargo fest

Russlands Ministerpräsident, Dmitrij Medwedew, hat die inländischen Agrarproduzenten aufgerufen, das seit 2014 geltende Importverbot für diverse Lebensmittel aus mehreren westlichen Ländern für die weitere Konsolidierung der nationalen Landwirtschaft maximal zu nutzen. Bei einer Jahrestagung der Partei „Einiges Russland“ am Sonntag, wo Medwedew als Vorsitzender bestätigt wurde, gab er zu verstehen, dass das Importverbot nicht rasch aufgehoben werde. Medwedew geht davon aus, dass die westlichen Sanktionen gegen sein Land, die Moskau seinerzeit mit dem Lebensmittelembargo erwidert hatte, noch lange bestehen werden. Der russische Agrarsektor befinde sich Dank Einschränkung der Importe in einer günstigen Situation und sollte daraus das Beste machen. Der Regierungschef versprach der Branche weitere staatliche Unterstützung und hob hervor, dass es trotz der angespannten Haushaltslage keine Kürzungen für 2017 gegeben habe.

Einige Tage zuvor hatte sein Stellvertreter, Igor Schuwalow, nicht ausgeschlossen, dass Russland „im Falle einer Verbesserung der Beziehungen zum Westen“ das noch bis Ende dieses Jahres geltende Importverbot nicht mehr verlängern würde. Daraufhin monierte der erste stellvertretende Landwirtschaftsminister Jewgenij Gromyko, durch derartige Überlegungen werde die Branche beunruhigt. Sollte es einmal zur Aufhebung des Importverbots kommen, so Gromyko, dürfe dies nicht ohne Rücksprache mit dem Agrarressort und auf keinen Fall einseitig erfolgen.