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Rundholzmarkt weiter unter Druck

Die heimische Forstwirtschaft kann weiterhin aufgrund der Kalamitätsholzanfälle im In- und Ausland ökonomisch nicht an der sehr guten Absatzlage der Sägeindustrie mitpartizipieren. Im Gegenteil, der Rundholzmarkt bleibt trotz einer witterungsbedingten, leichten Entspannung im Mai und verstärkter Bemühungen, namhafte Fichtenrundholzmengen aus Deutschland und Italien direkt nach China zu verschiffen, allgemein stark unter Druck.

Das Angebot an Nadelsägerundholz liegt auf anhaltend hohem Niveau, obwohl der Schwerpunkt der Holzernteaktivitäten bei der Aufarbeitung von Kalamitätshölzern liegt. Fehlende Transportkapazitäten führen nach einer leichten Entspannung im Mai wieder zum Aufbau von Waldlagern. Insgesamt verläuft die Holzabfuhr nur sehr schleppend. Die Preise bleiben österreichweit unter Druck und liegen für das Leitsortiment Fichte B, 2b zwischen 65 und 85 Euro je Festmeter (FMO). Die Bandbreite hat sich damit weiter erhöht. Die Preise für CX-Ware beziehungsweise Braunbloch betragen zwischen 40 und 52 Euro je FMO, in den Borkenkäfer-Hauptschadensgebieten liegen sie auch deutlich darunter. Teilweise werden verfügbare Mengen durch die Abnehmer gar nicht mehr beboten. Sägerundholz wird unüblich streng sortiert, hohe Anteile werden als Faserholz übernommen, teilt die LK Österreich in ihrem jüngsten Holzmarktbericht mit.

Die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie bleiben bis auf Weiteres sehr gut mit Industrieholz versorgt. Der deutlich über den Vorjahren liegende Anfall an Sägenebenprodukten sowie die laufende Schadholzaufarbeitung – vor allem auch der Schneebruchschäden – sorgen für höchste Lagerstände. Auch hier führen strenge Zufuhrkontingente zu wieder ansteigenden Rundholzlagern im Wald. Die Preise sind auf unattraktiv niedrigem Niveau stabil.

Der Absatz von Energieholz ist seit einigen Monaten nur mehr auf Basis bestehender Verträge möglich. Zusatzmengen werden, wenn überhaupt, nur zu unbefriedigenden Abwehrpreisen beboten. Hackgut minderer Qualität aus Ast- und Kronenmaterial ist derzeit praktisch unverkäuflich. Einzelne Betreiber werden aufgrund fehlender Fördertarife in den Bundesländern ihre Werke vorübergehend stilllegen. In Niederösterreich sollte, basierend auf dem Biomasse-Grundsatzgesetz, am 1. September wieder eine Ökostromförderung möglich sein