„Reine Lungau“ könnte „Vorlage für extensive Alpentäler sein“
„Mit Vorhandenem auskommen“ – so lautet der Leitspruch der SalzburgMilch-Initiative „Reine Lungau – Biomilch aus dem Biosphärenpark Lungau“. Diese betreibt das Molkereiunternehmen seit 2017 gemeinsam mit 54 Biobauern in der Alpenregion Lungau, führenden Experten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und dem WWF Österreich. Dass der Begriff „Nachhaltigkeit“ bei dieser Initiative kein bloßes Schlagwort sei, sondern gelebte Realität, zeige eine aktuelle Studie, welche die Ökoeffizienz dieser besonderen und einzigartigen Form der Landwirtschaft untersucht hat, so die SalzburgMilch.
Die Untersuchung belege, dass die bäuerliche Milchproduktion für die „Reine Lungau“ mit geringen Umweltwirkungen bei angemessenen Einkünften gelinge: Die durchschnittlich 20 ha großen Bauernhöfe liegen auf 1.150 m Seehöhe und füttern pro ha eine Kuh zu 100% mit regionalem Futter. Erstellt wurde die ökologische und ökonomische Betriebsanalyse von der Forschungsgruppe Ökoeffizienz der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein für 41% der Lieferbetriebe.
94% des Futters stammen demanch von naturnahen Wiesen und Almweiden. Der extensive Nährstoffkreislauf von Stickstoff und Phosphor fördert indirekt die Artenvielfalt im Biosphärenpark Lungau. Entsprechend gering ist die Lieferleistung an die SalzburgMilch mit einer Menge von 4.800 kg pro Kuh und Jahr. Die Fracht an Treibhausgasen ist vergleichsweise gering und trotz der schwierigen Bewirtschaftungsbedingungen besteht wenig fossile Energieabhängigkeit. Auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird vollständig verzichtet.
„Die ökologische Gesamtleistung bei geringer Milchleistung wird durch die SalzburgMilch mit dem höchsten Milchpreis in Österreich belohnt. Das Entgelt, das hohe Engagement und die hohe Kostendisziplin der Bäuerinnen und Bauern machen die ‚Reine Lungau‘ aus der Sicht der Ökoeffizienz derzeit zum führenden Produktionsverfahren“, erklärte Studienleiter Thomas Guggenberger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Dieses Konzept könne als Vorlage für viele extensive Alpentäler in Österreich dienen. Die Kooperation zwischen dem WWF und einer Molkerei habe das Ziel, den Bioanteil der Landwirtschaft in der Region Lungau deutlich zu erhöhen. Diese Milch ermögliche dem Bauern für seine tägliche Arbeit auch eine entsprechende Wertschöpfung beziehungsweise Abgeltung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme und die Konsumenten könnten mit gutem Gewissen den reinen, ehrlichen Schluck Milch genießen, so der Geschäftsführer der SalzburgMilch, Christian Leeb.