Foto: agrarfoto.com

Regenwaldfeuer stellen Mercosur in Frage

Die verheerenden Brände im Regenwald Brasiliens veranlassten die G7-Staaten bei ihrem Treffen im französischen Biarritz, sich mit finanziellen Mitteln an den Löscharbeiten zur Eindämmung der Krise von globalem Ausmaß zu beteiligen. Die EU bemängelt etwa Brasiliens fehlendes Engagement für die Umwelt. Zuvor hatte der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro aber die Auswirkungen heruntergespielt und Umweltgruppen für die Feuer verantwortlich gemacht. Bolsonaro möchte das Amazonasbecken verstärkt landwirtschaftlich nutzen und verbietet sich Einmischungen aus dem Ausland. Scharfe Kritik am brasilianischen Präsidenten kommt vor allem aus Frankreich.

Der französische Präsident Emmanuel Macron wirft Brasilien einen fahrlässigen Umgang mit dem Klima vor. Bolsonaro verstoße damit gegen die Abmachungen im Mercosur-Abkommen mit der EU, erklärte Macron und kündigte an, unter diesen Umständen den erst kürzlich vereinbarten Handelsvertrag nicht zu unterschreiben. Auch Irland sieht das Mercosur-Abkommen sehr kritisch, zumal beide EU-Mitgliedstaaten der Marktöffnung für Rindfleisch aus Brasilien sehr distanziert gegenüberstehen. Die Regenwaldbrände dürften den Ratifizierungsprozess des Mercosur-Abkommens in der EU damit deutlich erschweren.