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Räuber in der Überzahl bereiten Teichwirten Sorgen

Die heimischen Teichwirte haben sich bisher gut durch die COVID-Pandemie manövriert. „Der verloren gegangene Absatz in der österreichischen Gastronomie konnte durch die verstärkte Nachfrage auf den Bauernmärkten, direkt ab Hof sowie im Lebensmittelhandel gänzlich kompensiert werden“, freut sich der steirische Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Franz Titschenbacher. Der Beliebtheit der heimischen Fische sowie der steigenden Nachfrage trägt auch die LK Rechnung: „Wir haben unser Beratungsteam mit einem Spezialisten verstärkt, der die Teichwirte von der notwendigen Wasserrechtsbewilligung über den Teichbau bis hin zu ökonomischen und ökologischen Fragen berät“, unterstreicht Kammerdirektor Werner BrugnerDie heimischen Teichwirte befinden sich wegen der grenzenlosen Überpopulation an Fischfeinden in einem großen Dilemma. Sie wollen die steigende Nachfrage durch Erweiterung der Teichflächen und Erhöhung des Angebots an heimischem Fisch bedienen, doch insbesondere Fischotter und Kormorane plündern die Gewässer und machen teure Investitionen vielerorts wertlos. Teils haben größere Teichwirtschaften bereits das Handtuch geworfen. Für Titschenbacher gibt es einen pragmatischen Lösungsweg: „Bei aller Wertschätzung der Naturschutzanliegen ist es doch so, dass der gewünschte günstige Erhaltungszustand beispielsweise bei Fischottern bei Weitem längst überschritten ist. Eine Regulierung dieses Fischfeindes auf ein verträgliches Maß ist erforderlich.“ Jährlich töten vor allem Fischotter in den steirischen Gewässern etwa 1.000 t Fische und richten somit einen Schaden von rund 10 Mio. Euro an.

„Die Herkunftskennzeichnung von Fischen ist vorbildlich geregelt und so beispielgebend, wie es auch für andere Lebensmittel wünschenswert wäre“, unterstreicht der Kammerpräsident. Für die Verbraucher ist Folgendes angegeben: Name der Fischart, Zurichtungsform sowie Herkunftsland. Die Kennzeichnung von heimischem Karpfen erfolgt somit beispielsweise so: Karpfen, küchenfertig ausgenommen, Aquakultur in Österreich.