Proteste gegen Monsanto-Übernahme überschatten Bayer-Hauptversammlung
Rund 200 Demonstranten haben vor der Hauptversammlung der Bayer-Aktionäre in Bonn gegen die geplante Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch die Bayer AG protestiert. „BaySanto stoppen“ oder „Vielfalt fördern und Marktmacht stoppen“ war auf Plakaten und Transparenten von Vertretern der Grünen und Linken, des katholischen Hilfswerks Misereor sowie der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zu lesen. Auch während der Hauptversammlung kam es zu Unterbrechungen durch Protestrufe. Aktuell wird die Übernahme von zahlreichen Kartellbehörden geprüft. Bayer will noch im zweiten Quartal 2017 den Antrag auf Genehmigung in Brüssel einreichen.
Trotz zahlreicher Fusionsgegner ist der Bayer-Konzern „erfolgreich“ ins Jahr 2017 gestartet, wie Vorstandsvorsitzender Werner Baumann bekannt gab. So stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal um 11,7% auf 13,2 Mrd. Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) des Unternehmens erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,9% auf 3,9 Mrd. Euro. Das Konzernergebnis kletterte um 37,9% auf 2,1 Mrd. Euro.
Im Agrargeschäft erhöhte sich der Umsatz bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte (wpb.) um 3,2% auf 3,120 Mrd. Euro. „Crop Science profitierte vor allem von einer erfreulichen Entwicklung in Nordamerika“, so Baumann. Dort stieg der Umsatz wb. um 8,9%. Positiv verlief das Geschäft auch in Europa/Nahost/Afrika (wb. +2,0%) und in Asien/Pazifik (wb. +2,9%), während der Umsatz in Lateinamerika wb. um 9,8% nachgab.
Im Bereich Seeds (Saatgut und Pflanzeneigenschaften) legte der Umsatz wpb. um 8,0% zu. Im Pflanzenschutz gab es Zuwächse vor allem bei SeedGrowth (Saatgutbehandlungsmittel) mit wpb. +7,1% und bei den Herbiziden mit wpb. +5,3%. Das Geschäft mit Insektiziden legte wpb. um 3,9% zu. Dagegen lag der Umsatz mit Fungiziden um wpb. 6,2% unter dem Vorjahr.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science stieg um 2,4% auf 1,1 Mrd. Euro. Positive Ergebniseffekte resultierten laut Bayer im Wesentlichen aus gestiegenen Absatzmengen, denen höhere Herstellungskosten und Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gegenüberstanden.