Foto: Vernunft statt Ostumfahrung

Protest gegen Ostumfahrung leuchtet weiter

 

Angesichts prekärem Budgets und dramatischer Unwetterkatastrophen fordern Bürger:innen erneut das Aus für die Ostumfahrung

Am späten Nachmittag des 23. November 2024 versammelten sich an die hundert Menschen, um mit ihren Laternen gegen die geplante Ostumfahrung zu demonstrieren. Sie setzen so den jahrelangen Widerstand gegen das Projekt fort. Erst kürzlich wurde eine Baustraße errichtet und im Natura 2000 Schutzgebiet der Fischa Au gerodet.

Bei der Versammlung fordern die lokalen Bürger:innen eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, die den Fokus auf nachhaltige Lösungen und den Schutz wertvoller Böden legt. Michaela Daniel, eine Anrainerin, meint verzweifelt: “Es ist eine absolute Tragödie, wie rücksichtslos und verschwenderisch hier mit unserer Lebensgrundlage umgegangen wird. Nicht nur müssten meine Kinder mit einer neu geschaffenen Verkehrshölle vor der Nase aufwachsen, auch die Ernährungssicherheit für die nächste Generation scheint der ÖVP/FPÖ NÖ völlig egal zu sein.”

Trotz der dringend erforderlichen Sparmaßnahmen, die kürzlich im Landtag beschlossenen Nachtragsbudgets aufgedeckt wurden, wird nicht von dem extrem kostspieligen Projekt abgelassen.

Irene Nemeth von der Plattform Vernunft statt Ostumfahrung: „Das Landesbudget wird viel dringender für die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe benötigt. Dennoch hält Landeshauptfrau Frau Mikl-Leitner an einem Projekt fest, bei dem Millionen versenkt würden. Ich appelliere an ihren Hausverstand und fordere sie auf, verantwortungsvoll mit dem Geldtopf umzugehen, in den wir alle einzahlen!

Besonders umstritten ist die Enteignung von sechs Grundstücksbesitzern, deren Äcker für den geplanten Straßenbau versiegelt werden sollen. Letzte Woche wurde Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof eingebracht. Christine Nenning, Teilnehmerin bei der Lichterkette, äußert sich dazu: “Die Landwirt:innen bewirtschaften und kümmern sich seit Jahrzehnten um das Land! Doch offenbar sind im ÖVP/FPÖ-geführten Land NÖ die Äcker nichts weiter als Reserveflächen für Straßen, Parkplätze und Gewerbegebiete.”