Seit vier Jahren gibt es die Online-Plattform nahgenuss.at auf der Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern aus ganz Österreich küchenfertige Fleischpakete anbieten. Bis Dezember haben die teilnehmenden Bauern bereits einen Jahresumsatz von 1 Million Euro über die Plattform erwirtschaftet.

Begonnen hat nahgenuss als kleines Projekt für die Vermarktung von Bio-Schweinen im Internet. Mittlerweile gibt es fast alle Bio-Fleischsorten vom Schwein über Rind bis hin zu Fisch und Geflügel. Das Grundprinzip: Es gibt immer nur Pakete zu kaufen. Damit werden immer ganze Tiere verwertet. Die Kunden teilen sich virtuell ganze Tiere und bekommen dann küchenfertige Pakete nach Hause geschickt.

Dass der Onlinehandel auch eine Chance ist, haben mittlerweile viele Bauern begriffen. Fleisch und Fisch wird oft dort produziert, wo weniger Menschen wohnen. Der Kühlversand bietet selbst Bauern aus entlegenen Tälern die Möglichkeit, ihre Produkte direkt an Kunden zu verkaufen.

Fleisch-Raritäten wie Mangalitza-Schwein oder Ziegenkitzfleisch, die im stationären Handel keinen Platz haben, finden auf der Plattform österreichweit Kunden. Die Bauern können so ihr Einkommen durch den Direktverkauf erhöhen. Seit diesem Jahr gibt es auch Bio-Wein.

Zentrale Herausforderung für nahgenuss.at bleibt die Optimierung der Prozesse und die Logistik für die Bauern. Die Plattform kümmert sich daneben in erster Linie um die Werbung und die Technik für die Abwicklung der Bestellungen.

”Anstatt wegen Amazon Trübsal zu blasen, nehmen wir Chancen wahr, die der Onlineversand von heimischen Bio-Produkten bietet”, meint Micha Beiglböck von nahgenuss.at.

Die Lockdowns im Frühjahr und Herbst haben vor allem bei Hühnern, Puten und Enten zu enormer Nachfrage geführt. Wer eine Bio-Gans zu Martini wollte, musste schon einige Wochen davor bestellen. “Wer zuhause kocht, bevorzugt Erzeugnisse aus Österreich und in Bio-Qualität” sagt Micha Beiglböck vom nahgenuss Team.

Zu Weihnachten gibt es eine große Nachfrage nach Bio-Truthähnen, die vielfach schon Wochen davor ausverkauft sind, daneben kaufen die Leute vermehrt traditionell heimischen Karpfen und Bio-Rindfleisch für die Festtage.

Die beiden Gründer, die Brüder Micha und Lukas Beiglböck, feilen ständig an Verbesserungen, damit es noch leichter wird, Bio-Fleisch und Bio-Fisch von heimische Bauern zu kaufen und sich vor die Haustüre liefern zu lassen. “Wir sehen, dass immer mehr Leute weniger, aber besseres Fleisch essen wollen” sagen die Beiden abschließend.