ÖVP Burgenland: „Klassenkampf zwischen bio und konventionell“
Nach der Präsentation der Bio-Förderungsrichtlinien für die burgenländische Landwirtschaft betonen der Agrarsprecher der ÖVP, Walter Temmel, und Bauernbund-Direktor Josef Prantl einmal mehr, dass die Frage nach bio und konventionell nicht in gut oder böse zu kategorisieren sei. „Was die SPÖ hier betreibt, ist ein gegeneinander Ausspielen von biologischer und konventioneller Landwirtschaft“, erklärt Temmel. Die konventionelle Landwirtschaft als schlecht darzustellen und bio hochzupreisen, sei der falsche Weg. Beide Bewirtschaftungsweisen seien seit jeher Partner, keine Gegner, meint Prantl.
„Wir stellen uns klar gegen einen Klassenkampf zwischen bio und konventionell. Vielmehr müssen wir allen burgenländischen Bauern dankbar sein, dass sie ihren Hof weiterhin betreiben und uns mit gesunden, regionalen Lebensmitteln versorgen. Das ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr“, so Temmel weiter. „Wir alle kennen die Zahlen über den Strukturwandel in der burgenländischen Landwirtschaft.“ Zwischen 1995 und 2005 hätten 70% der Bauern im Bundesland ihren Hof aufgegeben. „Den verbliebenen Erzeugern jetzt noch mehr Auflagen zuzumuten, würde diese Situation weiter verschärfen. Und was dann? Die Folge wären steigende Lebensmittelimporte aus Ländern, wo wir nicht wissen, unter welchen Produktionsbedingungen dort erzeugt wird.“
Die konventionelle Landwirtschaft setze gerade deshalb auf Pflanzenschutzmittel, um einen gesunden Kulturbestand, frei von giftigen Pilzen und tierischen Schaderregern, zu erzielen. Das sei die Basis, um später gesunde und hochwertige Lebensmittel produzieren zu können. „Wenn ein Mensch krank ist, geht er zum Arzt und bekommt ein Medikament. Der Landwirt macht das gleiche bei seinen Pflanzen und das unter hohen Auflagen und strengsten Kontrollen. Beim Menschen ist es in Ordnung, bei Pflanzen nicht?“, fragt Prantl. Er fordert Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auf, seine Polemik zu beenden. „Reden sie mit den Praktikern, mit den Landwirten draußen, die täglich ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen machen. Alles andere käme einer reinen Berufsgruppenverhetzung gleich und noch mehr Betriebe werden zusperren“, appelliert der Bauernbund-Direktor.