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Öffentliche Anhörung zu „Bienen und Bauern retten“

Eine öffentliche Anhörung zur Europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ hat im EU-Parlament stattgefunden. Dazu stellen die Europaabgeordneten Alexander Bernhuber und Simone Schmiedtbauer klar: „Die ideologiegeladene Initiative, die von rund 200 NGOs unterstützt wird, schießt leider am Ziel vorbei, weil sie wesentliche Faktoren wie die Lebensmittelsicherheit nicht berücksichtigt und den Pflanzenschutz pauschal verbieten will. Der Schutz von Artenvielfalt hat in der europäischen Landwirtschaft Priorität, denn der Schutz von Bienen und Bestäubern liegt im Urinteresse der europäischen Landwirtinnen und Landwirte. Der Schutz von Bienen und Unterstützung von Bauern sind die DNA des Bauernbundes“, betonten die beiden Abgeordneten des Bauernbundes unmissverständlich. Denn die heimische Landwirtschaft trage maßgeblich zum Erhalt und zur Steigerung der Artenvielfalt bei.

Bernhuber, Mitglied im Umweltausschuss, verdeutlicht die Position gegen die Forderung der Bürgerinitiative nach einer Pestizidreduktion um 80% : „Pauschal den Pflanzenschutz zu reduzieren, hätte fatale Folgen für die europäische Lebensmittelproduktion. Wir müssen komplexer denken, um Biodiversität zu steigern und einen Lebensraum für Insekten zu schaffen. Denn gerade in Zeiten, in denen sich gezeigt hat, wie fragil die Lieferketten sind, dürfen wir unsere Abhängigkeit von Lebensmittelimporten aus Drittstaaten nicht noch weiter erhöhen, wenn es zum Beispiel um Kartoffel oder anderes Gemüse geht.“

Schmiedtbauer, EU-Agrarsprecherin der ÖVP, sagt: „Honigbienen, Wildbienen und andere Insekten erfüllen Aufgaben, die wir Menschen nicht leisten können, ganz besonders in der Landwirtschaft. Es gibt bereits zahlreiche erfolgreiche Beispiele aus der heimischen Landwirtschaft, die gute Lösungsansätze aufzeigen. Botanisch artenreiche Grünlandstreifen neben Ackerland sind zum Beispiel ein echter Turbo für die Bestäuberpopulation und steigern zugleich die Ertragsfähigkeit der Anbauflächen. Es geht aber völlig an der Realität vorbei, dass wir die Pflanzenschutzmittel in den nächsten sieben Jahren um 80% senken und dabei weiterhin die EU-Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln versorgen können. Die Folgen eines solchen Schritts wären fatal. Wir würden in die ‚Import-Falle‘ tappen. Lebensmittel, die wir dann nicht mehr heimisch produzieren könnten, müssten über lange Transportwege aus Ländern außerhalb der EU importiert werden, wo teils fragwürdige Umweltstandards gelten.“

Beide EU-Abgeordnete verweisen auch auf die positive Bienenbilanz, die Minister Norbert Totschnig vor Kurzem präsentiert hat. „Die Studie bestätigt die stabilen Bestände von Bestäubern in Österreich und zeigt klar auf, dass Umweltschutz und eine nachhaltige Lebensmittelproduktion gemeinsam funktionieren können“, sagen Bernhuber und Schmiedtbauer.