Oberösterreichs Getreideernte „zufriedenstellend“
Die Getreide- und Maisernte wird weltweit heuer erstmals seit vier Jahren den globalen Bedarf nicht decken. Momentan geht man von einer Unterdeckung von etwa 30 Mio. t aus. „Die Getreideernte ist in Oberösterreich – im Gegensatz zum Osten des Bundesgebietes – zufriedenstellend. Bundesweit liegt das Ergebnis um 25% unter dem Vorjahr und deutlich unter dem Fünf-Jahres-Schnitt. Auch in Oberösterreich traten große Unterschiede bei der Niederschlagsversorgung auf, sodass es bei Getreide und vor allem auch im Grünland zu großen regionalen Unterschieden kam“, erläutert Franz Reisecker, der Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. „Daran sieht man, wie verwundbar die Landwirtschaft beziehungsweise der Pflanzenbau ist. Bei aller Problematik durch den Klimawandel sind wir froh, dass es heute einen viel umfassenderen Versicherungsschutz gibt“, so der Präsident.
Oberösterreichs Ackerbauern haben in der laufenden Saison die Flächen für Winterweizen (-6%) und Wintergerste (-4%) zurückgefahren und jene für Sommergetreide (+5%) und Körnermais (+2%) erweitert. Deutlich fiel der Zuwachs bei Sojabohne (+27%) und Raps (+15%) aus. Der Einbruch der Kürbisfläche im Ausmaß von 66% fiel erwartungsgemäß aus, für 2017 wird aber damit gerechnet, dass sich der Markt für Kürbiskerne wieder einigermaßen konsolidiert.
Die Wintergerste hat mit durchwegs sehr zufriedenstellenden Erträgen für Überraschung gesorgt. Der Leiter der Abteilung Pflanzenproduktion in der LK OÖ, Christian Krumphuber rechnet mit sehr guten 7,5 t/ha im Landesschnitt. „Die Trockenphase in der Abreife war rückblickend betrachtet positiv. Heterogen, aber zufriedenstellend, fällt das Fazit bei Winterweizen aus. „Die Erträge reichen von 3,5 t/ha auf Schotterböden der Welser Heide bis über 8 t/ha auf tiefgründigen, gut Wasser speichernden Böden, im Alpenvorland oder auch im Innviertel. Im Landesschnitt rechnen wir mit guten 7 t/ha. Die Qualitäten – sowohl Hektolitergewichte als auch Proteingehalte – liegen im guten Bereich. Der Überwiegende Teil der oberösterreichischen Weizenernte wird Mahlweizen sein“, so Krumphuber.
Beim Raps sind in Anbetracht der für diese Kultur eher ungünstigen Abreifeverhältnisse (heiß und trocken) die Ernteergebnisse recht respektabel. Im Landesschnitt wird mit zirka 3,7 t/ha gerechnet.
Bei Mais und Sojabohne geht der LK-Experte von Totalausfällen auf extrem leichten Schotterböden – allen voran in der Welser Heide – aus.